Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Ballenstedt, am1 21. Febr. 1835

Vor einigen Jahren wendete ich mich einmal für den jetzigen hiesigen Hofmusikus Fischer2 an Sie, mein hochverehrter Herr Kapellmeister, mit der Bitte, diesem jungen talentvollen Manne Unterricht zu ertheilen und Sie waren so gütig dies zu übernehmen. Sie würden sich freuen, ihn jetzt zu hören, denn er macht seinem Lehrer alle Ehre und seine Verehrung und seine Liebe zu Ihnen ist so groß wie seine Dankbarkeit für Ihre Zurechtweisung. Sein jüngerer Bruder hat sich ebenfalls der Geige gewidmet und verspricht noch mehr zu leisten. Bisher unterrichtete ihn der Bruder. Jezt aber wünscht dieser, daß wie er, auch sein Bruder Ihren vortreflichen Unterricht genießen könnte. Diesen Wunsch trage ich Ihnen hiermit in seinem Namen vor, und bitte Sie daher um geneigte Auskunft, ob Sie diesem Wunsche entsprechen können, von wo an dies geschehen könnte und wann sich hierzu der junge Fischer einzufinden hätte.
Mir ist es sehr angenehm, dieses Gesuch Ihnen überschreiben zu müssen, weil es mir Gelegenheit giebt, Ihnen die Versicherung meiner stets fortdauernden echten Ergebenheit u. innigen Hochachtung wiederholen zu können, von der ich erfüllt bleiben werde, so lange mein Ohr noch fähig ist, in Ihren Harmonien zu schwelgen.

der Hofrath Gottschalck.

Autor(en): Gottschalck, Friedrich
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Fischer, A.
Fischer, F.
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Hofkapelle <Ballenstedt>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1835022147

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Gottschalck an Spohr, 23.02.1826. Das nächste erhaltene Schriftstück dieser Korrespondenz ist eine undatierte Nachricht Gottschalcks an Spohr, aus der folgt, dass Gottschalck zu den Empfängern von Spohrs Subskriptionsaufrufen zum Klavierauszug seines Oratoriums Des Heilands letzte Stunden gehörte, dessen an Gottschalck gerichtetes Exemplar derzeit verschollen ist.

[1] Bis hier Vordruck auf dem Briefpapier; darüber eine gestochene Stadtansicht von Ballenstedt.

[2] Derzeit lassen sich die beiden Brüder A. und F. Fischer, die beide Unterricht bei Spohr hatten, nicht unterscheiden.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (26.05.2023).