Autograf: letzter Nachweis siehe Druck 3
Entwurf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. Mus.ep. Spohr-Correspondenz 2,197
Druck 1 (nach Entwurf): Des Heilands letzte Stunden. Oratorium von L. Spohr, gedichtet von Friedrich Rochlitz. Briefe von Mendelssohn, Rochlitz und Spohr, hrsg. v. H[ans] M[ichael] Schletterer, Zürich 1885 [Separatdruck aus der Schweizerischen Musikzeitung (1885)], S. 50 [Permalink] [Direkt zum Digitalisat]
Druck 2 (nach Entwurf): Ernst Rychnovsky, „Ludwig Spohr und Friedrich Rochlitz. Ihre Beziehungen nach ungedruckten Briefen”, in: Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft 5 (1903/04), S. 253-313, hier S. 296f.
Druck 3 (nach Autograf): Autographen aus allen Gebieten. Auktion am 23. und 24. März 2004 im Opernpalais Berlin (= Stargardt Kat. 679), Berlin 2004, S. 402 (teilweise)
Inhaltsangabe (nach Entwurf): [Ernst Rychnovsky], Beschreibendes Verzeichnis der Autographen-Sammlung Fritz Donebauer in Prag, 2. Aufl., Prag 1900, S. 270
Beleg 1 (Entwurf): Autographen-Sammlung enthaltend Musiker-Briefe und Musik-Manuskripte aus dem Nachlasse des berühmten Komponisten Louis Spohr (1784-1859) nebst Beiträgen aller Art (Fürsten, Staatsmänner, Dichter, Gelehrte, Künstler, etc.) aus dem Besitz eines bekannten Berliner Sammlers. Versteigerung zu Berlin Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Oktober 1894 (= Katalog Liepmannssohn), Berlin 1894, S. 55
Beleg 2 (Entwurf): Sammlung Fritz Donebauer, Prag. Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters. Versteigerung vom 6. bis 8. April 1908 (= Katalog Stargardt), Berlin 1908, S. 97
Beleg 3 (Entwurf): Autographen, Manuskripte, Partituren, Bücher (= Katalog Boerner 16), Leipzig 1910, S. 70
Beleg 4: (Entwurf) Georg Kinsky, Versteigerung von Musiker-Autographen aus dem Nachlaß des Herrn Kommerzienrates Wilhelm Heyer in Köln im Geschäftslokal der Firma Karl Ernst Henrici. Montag, den 6 und Dienstag, den 7. Dezember, Bd. 1, Berlin 1926, S. 100
Cassel, den 18ten Febr.
1835.
Geehrtester Herr u. Freund,
Den herzlichsten Dank für Ihren freundlichen Brief; wohl hat er mir große Freude gewährt. Ich habe mich auch sogleich darüber gemacht, um den neuen Text meiner Musik einzuverleiben. In den Rezitativen wird dieß durchgängig der Fall seyn und ich werde einige deshalb neu komponiren; auch in die Musikstücke werde ich die meisten und wichtigsten Veränderungen hineinbringen können. So, meyne ich, fiele nun1 der Grund weg, weshalb Sie die gemeinschaftliche Zusendung an die Fürsten ablehnen und ich frage deshalb2 noch einmal an, ob Sie hier Ihre Ansicht nicht ändern wollen? Sollten Sie aber darauf beharren, so denke auch ich auf diese Zusendung zu verzichten und bitte dan von neuem, mir freundlich zu gewähren, daß ich Ihnen das Werk dediciren darf. – Da Sie mir nun gütigst gestattet haben, die neue Bearbeitung zu benutzen, so frage ich an, ob sich diese Erlaubniß3 auch auf den Titel derselben erstrecke?4 Zwar scheint er mir für beyde Theile nicht so passend, wie für den 2ten allein; doch wünsche ich sehr Ihre Ansicht darüber zu hören. Oder schlagen Sie vielleicht noch5 einen 3ten Titel vor? was mir sehr lieb wäre, da durch diesen6 jede mögliche7 Verwechslung mit der frühern Komposition vermieden werden8 würde. Eine große und unverhoffte9 Freude10 mir11 gewährte12, Sie am Charfreytage13 bey der ersten Aufführung de Werks hier zu sehen, da dieser dieses Jahr erst14 in die 2te Hälfte des Aprills fällt, wo wir hier fast immer das schönste Frühlingswetter15 haben, so16 ist wohl zu hoffen, daß Sie alsdann von Ihrem Fuß-Übel befreyt seyn werden und daß eine solche Reise Ihrer Gesundheit nicht nachtheilig seyn werde. Ich bitte daher inständigst, diese17 ja auszuführen und meinem Hause die Ehre zu gönnen, Sie darin bewirthen zu dürfen. Ich hoffe, Ihnen alle die18 gewohnten Bequemlichkeiten verschaffen zu können. Eine besondere Freude würde es mir auch seyn, Sie mir unsern reizenden Umgebungen, besonders mit dem paradiesischen Wilhelmshöhe bekannt machen zu können. [Auch einige musikalische Genüsse (Opern und ein19 gutes Quartett) glaube ich Ihnen versprechen zu dürfen20.]21 Erfreuen Sie mich daher ja recht bald mit einer bestimmten Zusage Ihres Besuchs. – In Erwartung dieser mit innigster Hochachtung und Freundschaft stets
ganz der Ihrige
L. Spohr.
Autor(en): | Spohr, Louis |
Adressat(en): | Rochlitz, Friedrich |
Erwähnte Personen: | |
Erwähnte Kompositionen: | Spohr, Louis : Des Heilands letzte Stunden |
Erwähnte Orte: | Kassel Wilhelmshöhe |
Erwähnte Institutionen: | Cäcilienverein <Kassel> Hoftheater <Kassel> Singakademie <Kassel> |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1835021806 |
Dieser Brief ist die Antwort auf Rochlitz an Spohr, 14.02.1835. Rochlitz beantwortete diesen Brief am 24.02.1835.
Die Wiedergabe des Briefs erfolgt hier nach dem Entwurf.
[1] Hier gestrichen: „aber”.
[2] Hier gestrichen: „doch”.
[3] „sich diese Erlaubniß” über zwei gestrichenen Wörtern eingefügt („auf [???]”?).
[4] „erstrecke?” über gestrichenem „zueignen dürfe?” eingefügt.
[5] „noch” über der Zeile eingefügt.
[6] „da durch diesen” über zwei gestrichenen Wörtern eingefügt.
[7] „mögliche” über der Zeile eingefügt.
[8] „werden” über der Zeile eingefügt.
[9] „Eine große und unverhoffte” über gestrichenem „Undendliche” eingefügt.
[10] Hier gestrichenes „hat es” über gestrichenem „hat” eingefügt; darüber gestrichen: „hat die Aussicht”.
[11] Hier gestrichen: „die Aussicht”.
[12] „gewährte” erst gestrichen, dann offensichtlich durch die darunter geschriebenen Punkte wieder eingefügt; Schletterer transkribiert hier: „würde es mir gewähren”, Rychnovsky: „hat es mir gewährt”.
[13] „am Charfreytage” durch eine Klammer hierhin verschoben, jedoch erst nach „Aufführung des Werks” geschrieben.
[14] „erst” über der Zeile eingefügt.
[15] Hier gestrichen: „so wie Laubblüthe”.
[16] Hier gestrichen: „hoffe ich”.
[17] Hier zwei oder drei Wörter unleserlich gestrichen.
[18] „die” über der Zeile eingefügt.
[19] „ein” über der Zeile eingefügt.
[20] „dürfen” erst gestrichen, dann durch darunter geschriebene Punkte wieder eingefügt; dahinter gestrichen: „können”. Schletterer transkribiert hier „dürfen”, Rychnovsky „können”.
[21] Am Rand eingefügt.
Kommentar und Verschlagwortung, sofern in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (22.09.2016).