Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Braunschweig d. 25 Oct 34.

Verehrter Herr Kapellmeister!

Das Zusammentreffen mehrer hinderlicher Umstände bewegt mich – trotz der gütigen Bewilligung bis zum 12t ausbleiben zu dürfen – auf die Reise in meine Vaterstadt1 zu verzichten. Ich treffe daher spätestens den 2t Nov. in Cassel ein, und es würde mir sehr lieb sein, wenn wirklich die löbl. Direction ein Gefallen damit geschähe. – Da mir jedoch diese zwölf Tage einmal geschenkt, so möchte ich, daß dieselben mir in den Ferien zu Gute kommen, und rechne dabei auf Ihre gütige Unterstützung.
Beifolgend die Weiglsche Einlage zur Vestalin. Ich bitte Sie um die Gefälligkeit, die Stimmen und den Chor für meine Rechnung ausschreiben zu lassen: auch ist für den Cinna noch ein Stücken Recitativ darin welches Sie wohl ebenfalls dem Besitze desselben einzuhändigen die Güte haben. Ueber die zweite und dritte Antrittrolle können wir uns mündlich besprechen.
Für die Berichtigung meiner Lieder meinen herzlichen Dank! Ich habe absichtlich keinen Brief für André geschickt indem ich die Sache nicht für so eilig hielt, um nicht bis zu meiner Ueberkunft damit warten zu können. –
Also am 2tenNov., vielleicht schon am 30sten Oct hab’ ich die Freude mich Ihnen selbst vorzustellen.
Herzliche Grüße von Ihrem Herrn Bruder2 u dessen Familie.

Mit wahrhafter Verehrung
Ihr ergebenster
CHSchmidt

Autor(en): Schmidt, Christian Heinrich
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: André, Johann Anton
Spohr, Wilhelm
Erwähnte Kompositionen: Spontini, Gaspare : La vestale
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen: André <Offenbach>
Hoftheater <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1834102544

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Schmidt, 09.10.1834. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Schmidt, 15.04.1835.

[1] Lübeck.

[2] Vermutlich Wilhelm Spohr, allerdings lebte auch August Spohr in Braunschweig.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (04.09.2020).