Autograf: ehemals Archiv der Königlichen Schauspiele in Berlin, nach Horst Heussner, Die Symphonien Ludwig Spohrs, Phil. Diss. Marburg 1956, S. 35, Anm. 3 im Zweiten Weltkrieg zerstört
Autografer Entwurf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Inhaltsangabe: Wilhelm Altmann, „Spohrs Beziehungen zur Generalintendantur der Königl. Schauspiele zu Berlin”, in: Neue Zeitschrift für Musik 100 (1904), S. 199-202, hier S. 202

Hochgeborner Herr Graf,
Hochverehrter H G. Intendant1,

Ew. Exellenz erinnern sich vieleicht noch2 gnädigst aus einer meiner3 frühern Zuschriften wie wichtig mir eine baldige4 Aufführung meiner Oper „der Alchymist“ auf dem Königl Hoftheater seyn würde,5 da ich, auf dieselbe hoffend, nichts für die6 Weiterverbreitung7 dieses Werks gethan hatte, überzeugt, daß eine Aufführung in Berlin jeden andern Schritt überflüssig machen würde.8 So ist denn leider diese9 Oper10, welche11 den frühern wenigstens nicht nachsteht, außer Cassel12 noch nirgends gegeben worden13, während Faust und Jessonda selbst14 auf die kleinsten Provinzialtheater15 gedrungen sind, weil sie in Berlin Beyfall16 fanden. - Dieß wird mich entschuldigen, wenn ich Ew. Exellenz nochmal um eine baldige Aufführung der Oper „der Alchymist17 unterthänig bitte und da ich mir keinen andern Grund einer so langen Verzögerung der Aufführung18 denken kann, als den, daß Ew. Exellenz Mißtrauen, wenn auch nicht in den musikalischen Werth der Oper19, doch vieleicht in20 den scenischen Efekt derselben setzen, so erlaube ich mir, noch21 hinzuzufügen, daß sie bey22 der nach Wiedereröffnung unseres Hoftheaters hier23 mit besserer Besetzung der Hauptrollen, stattgefundenen24 Wiederholungen den allgemeinsten Beyfall der Kenner und Nichtkenner gehabt25 und jedesmal ein ganz volles Haus gemacht hat.26
Einer gnädigsten Gewährung meiner unterth.27 Bitte entgegen sehend, unterzeichne ich mit den Gefühlen innigster Verehrung und Ergebenheit

Ew. Exellenz
ganz gehorsamster
Louis Spohr

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Königliche Schauspiele
Redern, Friedrich Wilhelm von
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Der Alchymist
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1834070714

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Redern an Spohr, 25.06.1834. Spohr notierte den Entwurf zu diesem Brief auf Rederns Vorbrief. Dort ist das Datum nicht angegeben, das jedoch aus der Inhaltsangabe folgt.

[1] Abkürzung für „Herr General-Intendant“.

[2] „noch“ am linken Seitenrand eingefügt.

[3] „meiner“ über der Zeile eingefügt.

[4] „baldige“ über der Zeile eingefügt.

[5] Hier gestrichen: „indem“(?).

[6] „nichts für die“ eingefügt über gestrichenem: „keinen Schritt gehe“.

[7] Hier gestrichen: „dieses“.

[8] Hier gestrichen: „Und so habe ich denn von einer Minute zur andern gehoffft, es werde redlich“ und „Und“.

[9] Als letzter Buchstabe des Worts gestrichen: „s“.

[10] „Oper“ über gestrichenem „Werks“ eingefügt.

[11] Hier gestrichen: „entschieden“.

[12] „Cassel“ über einem gestrichenen Wort eingefügt.

[13] „worden“ über der Zeile eingefügt.

[14] „selbst“ über gestrichenem „nun auch“(?) eingefügt.

[15] Hier ein vermutlich unvollständiges Wort gestrichen.

[16] Hier gestrichen: „erhielten“.

[17] „der Oper ,der Alchymist“ über gestrichenem „der Alchymist“ eingefügt.

[18] „der Aufführung“ über fünf gestrichenen Wörtern eingefügt.

[19] „der Oper“ über zwei gestrichenen Wörtern eingefügt.

[20] „vielleicht in“ über der Zeile eingefügt.

[21] „noch“ über der Zeile eingefügt.

[22] „sie bey“ über gestrichenem „der Oper“ eingefügt.

[23] Hier gestrichen: „neu“.

[24] Hier gestrichen: „Aufführung des Alchymisten“.

[25] Hier gestrichen: „hat“.

[26] Vgl. Spohr an Adolph Hesse, 04.03.1834.

[27] Abkürzung für „unterthängisten“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (20.12.2016).