Autograf: letzter Nachweis siehe Digitalisat
Digitalisat: Auktion Stargard Berlin 16.04.2021 (teilweise: erste Seite, zweite Seite z.T. durchscheinend) [Invaluable]
Faksimile: wie Druck 3 (teilweise: Briefschluss)
Druck 1: Autographen, Bücher mit handschriftlichen Widmungen, Handzeichnungen aus dem Besitze von Frau Konsul Lambrecht-Pabst in Nürnberg (= Katalog Nürnberger Antiquariat 2), Nürnberg 1924, S. 68f. (teilweise)
Druck 2: Musikautographen, Musikdrucke, Musikbücher (= Katalog Schneider 380), Tutzing 2000, S. 22 (teilweise)
Druck 3: 2 x 90 schöne Musiksachen zum 90. Geburtstag von H.S. (= Katalog Schneider 455), Tutzing 2011, S. 68 (teilweise)
Druck 4: Autographen aus allen Gebieten. Auktion 15. und 16. April 2021 (= Katalog Stargardt 709), Berlin 2021, S. 335 (teilweise, identisch mit Druck 3)

Cassel den 4ten Nov.
1833.

Geehrtester Herr u Freund,

Beykommend erhalten1 Sie Partitur und Stimmen meiner Sinfonie, genau durchgesehen, wieder zurück. Es haben sich doch noch ziemlich viele und mitunter bedeutende Fehler gefunden und eine recht genaue Revision der Platten wird daher von Nöthen seyn.2 Den Titel habe ich abgeändert und in Folge dieser Abänderung auch die Vorerinnerung umgeschrieben3. Beydes finden Sie vor der Partitur. Es muß aber, Titel und Vorrede nicht blos dieses sondern auch den Stimmen (am besten der Directionsstimme) vorgedrukt werden. Ihrer gefälligen Anfrage: Hinsichtlich der zweckmäßigsten Art zu tactiren bey dem 2ten Satze hat mich veranlaßt der Directionsstimme, an dem betreffenden Orte, eine Anmerkung beyzufügen, von welcher ich sehr wünsche daß sie auf der Platte noch Platz finde. – Bey der, nun bevorstehenden 1sten Aufführung der Sinfonie in Wien wiederhohle ich meine frühere Bitte: dafür gütigst zu sorgen, daß sie sorgfältig (mit allen Nuancen von p und f) eingeübt werde. Der schwierigste Satz in dieser Hinsicht ist der erste wo die Vogelstimmen gar zu leicht durch die Figur der 1sten Violinen (in welcher das Quellengemurmel eilt) verdeckt werden. Auch sind die beyden Flöten und die 1ste Clarinette an diesen Stellen sehr schwer, daß sie recht tüchtig(???) eingeübt werden müssen.
Für gütige Mittheilung der Rezension4 über die Violinschule danke ich ergebenst. Sie klingt ein wenig, wie vom Verleger veranlaßt. Ich lege Ihnen eine andere bey von Rellstab5, der <mir nicht wohl will (weil ich keinen seiner Operntexte komponieren mochte), dessen Lob daher mir aus seiner Überzeugung hervorgegangen zu seyn scheint> [...] Den Walzer6 werden Sie nun längst in Händen haben. Mit herzlicher Hochachtung und Freundschaft

der Ihrige
Louis Spohr7

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Haslinger
Haslinger, Tobias
Erwähnte Personen: Rellstab, Ludwig
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Erinnerung an Marienbad
Spohr, Louis : Violinschule
Spohr, Louis : Die Weihe der Töne
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1833110422

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Haslinger an Spohr, 24.09.1833. Vor Haslingers Antwortbrief vom 08.03.1834 sandte Spohr einen weiteren Brief am 18.11.1833.
Die Textwiedergabe folgt hier Druck 3 und dem Faksimile. [Ergänzung 08.06.2021: nach dem mittlerweile zur Verfügung stehenden Digitalisat ergänzt. Das jetzt vorliegende Transkript beruht auf dem Digitalisat (erste zwei Briefseiten) und dem Faksimile (vierte Briefseite). Der nach Druck 3 ergänzte Beginn der dritten Seite ist mit dreieckigen <> Klammern markiert.]
 
[1] Den Teildrucken zufolge geht es um den Druck von Spohrs Sinfonie Die Weihe der Töne.
 
[2] Bis hierhin ist der Text in allen drei [Ergänzung 08.06.2021: vier] Teildrucken identisch.
 
[3] Vermutlich Rez. „Violinschule von Louis Spohr“, in: Allgemeine Theaterzeitung <Wien> 26 (1833), S. 832.
 
[4] Vgl. [Ludwig Rellstab], Rez. „Violinschule von Louis Spohr“, in: Iris im Gebiete der Tonkunst 4 (1833), S. 125-128.
 
[5] Hier endet die Textüberlieferung von Teildruck 2 und 3 und das Transkript nach dem Teil-Faksimile beginnt.
 
[6] Erinnerung an Marienbad.
 
[7] Neben Spohrs Unterschrift befinden sich Empfangs- und Antwortvermerk des Verlags: „Spohr in Cassel / 4 Nov. 1833. / erhalten _ 19 Nov. / beantw. _ 8 Merz 834“.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (10.04.2017).