Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Inhaltsangabe: Karl Traugott Goldbach, „Spohr’s London Students in 1820”, in: Spohr-Journal 41 (2014), S.2-5, hier S. 4

Sr. Hochwohlgeboren
Herrn Kurfürstl.
Hofkapellmeister Louis Spohr
zu Cassel


Fankfurt a/m den 8ten May 1833

Verehrter Herr Kapellmeister!

Ich würde mir nicht die Freiheit genommen haben Ihnen mit irgend einer Rekommendation beschwerlich zu fallen, - ich muß jedoch im gegenwärtigen Falle meinem Vorsatze untreu werden, indem der junge 13jährige Henrie Vieuxtemps aus Verviers, der mich um diese Zeilen an Sie gebeten hat, in der That ein außerordentlicher Geiger ist und außer dem rein mechanischen, was bei so jungen Schülern in der Regel fast das einzige Bemerkenswerthe zu seyn pflegt,
unverkennbare Spuren des ächten Genies an sich trägt welche sich jedem musikalischen Beobachter beim Anhören seiner Leistungen bermerkbar machen werden.
Ich darf es also wagen Ihnen diesen lillyputischen Violinisten zu empfehlen, und ich bin fast überzeugt Sie werden ihn Ihres Wohlwollens würdig finden. - Er hat hier Furore gemacht, und Speyer1 und meine Wenigkeit stehen an der Spitze seiner Bewunderer. -
Ich bitte mich Ihrer verehrten Frau Gemahlin zu empfehlen.

Ihr ergebener Freund und dankbarer Schüler
Henry G. Kuper.

Autor(en): Kuper, Henry
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Vieuxtemps, Henri
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1833050840

Spohr



Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Kuper an Spohr, 16.05.1841.

[1] Vgl. Wilhelm Speyer an Spohr, 01. und 08.05.1833.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (09.06.2021).