Autograf: Beethoven-Haus Bonn (D-BNba), Sign. NE 241,24
Beleg: Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, Naturforschern, bildenden Künstlern und historischen Persönlichkeiten: Versteigerung am 20. und 21. Mai 1930 (= Katalog Liepmannsohn 59), Berlin 1930, S. 44f.

Sr. Wohlgeb
Herrn N. Simrock
Musikverleger
in
Bonn.
 
d. Einschl.1
 
 
Cassel den 2ten April
1833.
 
Wohlgeborner Herr,
 
Mein College, Herr Musikdirektor Baldewein bittet mich, seinen Brief mit einigen Zeile zu begleiten, da er befürchtet von Ihnen als Komponist noch nicht gekannt zu seyn. Ich thue dieß umso lieber, da ich die in die Rede [s]tehenden Kompositionen sehr empfehlen kann.2 [S]ie sind leicht, gefällig und besitzen demohn[e]rachtet Kompositionswerth. Hr. M. Baldewein war von Jugend auf Clavierlehrer und kennt daher sehr genau das Bedürfniß der Lernenden. Seine bey Härtel3 und Peters4 in Leipzig erschienenen Liedersammlungen haben sich allgemeinen Beyfalls und weiter Verbreitung zu erfreuen gehabt. - Sollten Sie daher überhaupt Kompositionen der angetragenen Gattung zu verlegen gesonnen seyn, so kann ich die darliegenden als sehr zweckmäßig und als gute Kompositionen, die die meisten dieser Gattung bey weitem übertreffen, empfehlen.
Mit vorzüglicher Hochachtung Ew. Wohlgeb.
ergebenster
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Simrock
Erwähnte Personen: Baldewein, Johann Christoph
Erwähnte Kompositionen: Baldewein, Johann Christoph : Lieder, Sgst Kl (1832)
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Breitkopf & Härtel <Leipzig>
Peters <Leipzig>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1833040221

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Simrock, 22.03.1833. Der nächste erhaltene Brief ist Simrock an Spohr, 19.06.1833, der sich zwar auf diesen Brief bezieht, aber eine Antwort auf Spohrs Brief vom 09.03.1833 ist.
 
[1] Auf dem Brief findet sich außerdem noch der folgende Vermerk des Empfängers: „N° 348. / Cassel, 2/9 April 1833. / Spohr, Louis. / [durchgestrichen: Beantw. d.] / Bedarf keiner Antwort".
 
[2] Bei Simrock erschien [Johann Christoph] Baldewein, Pot-pourri sur des motivs favoris de l’Opéra Le Barbier de Sevilla de G. Rossini pour le Pianoforte à 4 mains, Bonn [ca. 1834]. Dieses Stück kann jedoch kaum von Spohr gemeint sein, da er im Plural von „Kompositionen” spricht und vom Komponisten Rossini wenig hielt.
 
[3] Vgl. Verzeichnis des Musikalien-Verlages von Breitkopf & Härtel in Leipzig, [Leipzig] 1872, S. 15
 
[4] Vgl. Allgemeine musikalische Zeitung 26 (1824), Intelligenzblatt S. 43
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (30.11.2015).