Autograf: Stadtarchiv Hannover (D-HVsta), Sign. Autogr. Nr. 4585
Druck 1: Richard Tronnier, Von Musik und Musikern, Münster 1930, S. 92f.
Druck 2: Herfried Homburg, „Louis Spohrs erste Aufführung der Matthäus-Passion in Kassel. Ein Beitrag zur Geschichte der Bachbewegung im 19. Jahrhundert“, in: Musik und Kirche (1958), S. 49-60, hier S. 58
Druck 3: Herfried Homburg, „Louis Spohr und die Bach-Renaissance”, in: Bach-Jahrbuch 47 (1960), S. 65-82, hier S. 75 (teilweise)
Druck 4: Martin Geck, Die Wiederentdeckung der Matthäuspassion im 19. Jahrhundert. Die zeitgenössischen Dokumente und ihre ideengeschichtliche Deutung (= Studien zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts), Regensburg 1967, S. 114f. (teilweise)

Cassel den 1sten Aprill
33.
 
Wohlgeborner
Hochgeehrtester Herr Hofrath,
 
Nächsten Freitag den 5ten dieses Nachmittags 3½ Uhr wird1 endlich eine große, vollständige Aufführung der Bach’schen Passion in unserer Hofkirche stattfinden, und zwar ganz nach der Partitur mit doppeltem Orchester und vielfach besezten Flöten, Oboen u.s.w. Der sehr gut eingeübte Chor wird auf jeder Seite aus wenigstens 70 Stimmen bestehen und da das Lokal sehr vortheilhaft ist, so hoffe ich auf eine grandiose Wirkung. Da Sie im vorigen Jahr die Absicht hatten, zu einer solchen Aufführung herüber zu kommen und da überdies jezt Ferien sind, so darf ich mich wohl der Hoffnung hingeben, Sie hier zu sehen. - Zugleich bitte ich, die dortigen Musikfreunde (Hymli, Heinroth p.p.) von unserer Aufführung gefälligst in Kenntniß zu setzen, wenn sie etwa die Ankündigung in unserer Zeitung übersehen oder nicht zu Gesicht bekommen sollten.
Mit vorzüglicher Hochachtung
 
Ew. Wohlgeb.
ergebenster
Louis Spohr

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Wendt, Amadeus
Erwähnte Personen: Heinroth, Johann August Günther
Himly, Karl
Erwähnte Kompositionen: Bach, Johann Sebastian : Matthäus-Passion
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen: Cäcilienverein <Kassel>
Hofkapelle <Kassel>
Singakademie <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1833040117

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Wendt, 01.10.1832.
 
[1] Hier gestrichen: „[werd]en wir“.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (07.04.2017).