Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Wien 6 Feb. 1833

Ew. Wohlgeborn

Habe ich von dem uns höchst betrübenden Todesfalle meiner theuren Mutter in Kenntniß zu setzen, welche nach einer beynahe zwey Monathe dauernden Krankheit am 16 Jänner von ihrem Leide befreyt wurde!1 Sie werden in diesem traurigen Ereigniße, und den hieraus folgenden Veränderungen Entschuldigung genug für mich finden, wenn Sie den längst bestellten Nußholz Patentflügel noch nicht erhalten haben, und selber erst in circa 4 Wochen von hier abgehen kann. Ich fühle mich verpflichtet Ihnen dieses jetzt anzuzeigen damit Sie die Bestellung noch zurücknehmen können, Falls es Ihnen nicht möglich wäre, mir die angezeigte Zeit zur Vollendung zu bewilligen. Die Umstände waren mächtiger als ich, und Sie werden daher auch nicht ungehalten auf mich seyn!
Mein Vater läßt sich Ihnen vielmahls empfehlen; er kann sich von dem erlittenen Schlage noch nicht erholen, und hat sich von den Geschäften ganz zurückgezogen.
Sagen Sie mir umgehend nicht ab, so nehme ich es für ein Zeichen, daß Sie den Pat.flügel neuer Art zu empfangen wünschen. Für etwas Ausgezeichnetes wird dann Sorge tragen

Ew Wohlgeborn
ganz ergebenster Diener
J B Streicher
Fa Nan Streicher geb. Stein & Sohn

Autor(en): Streicher
Streicher, Johann Baptist
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Streicher, Andreas
Streicher, Nanette
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1833020647

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Johann Baptist Streicher, 24.09.1832. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Andreas Streicher an Spohr, 16.04.1833.

[1] Nannette Streicher war am 16.01.1833 nach längerer Leidenszeit gestorben.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Uta Goebl-Streicher (28.05.2020).