Louis Spohr an Anton André in Offenbach

Sr. Wohlgeb.
Herrn André jun.
(Musikalienhandlung von Joh.
André)
in
Offenbach ^a/_m

franco.¹


Bad Nenndorf den 2^ten
Juli 1832.

Wohlgeborner,
Hochgeehrter Herr,

So eben erhalte ich einen Brief von Herrn Kistner (Propst) aus Leipzig hieher nachgeschickt, (der schon 14 Tage in Cassel gelegen hat.) worin er mir meldet, daß er für jezt keins meiner Manuscripte ankaufen kann.² Unserer Verabredung gemäß, verfehle ich nun³ nicht, Ihnen dieß mitzutheilen und anzufragen, ob Sie geneigt sind, die 3 neuen Quartetten für ein Honorar von achtzig Friedrichsd’or in Golde oder deren Werth in Verlag zu nehmen?
Die Quartetten sind brillant für die erste Violine, ohne übermäßig schwer zu seyn. Sie können einzeln erscheinen, wie die beyden letzten Sammlungen bey Peters und Schlesinger oder auch alle 3 in einem Heft, wie es dem Verleger convenirt. Mit der Bezahlung des Honorars hat es Zeit, bis die Quartetten erscheinen, welches jedoch bis zur Ostermesse des nächsten Jahres spätestens stattfinden muß.
Ich sehe nun in bälde Ihrer gefälligen Entschließung entgegen. Indem ich mich Ihrem Hern Vater angelegentlichst zu empfehlen bitte, unterzeichne ich hochachtungsvoll

Ew. Wohlgeb.
ergebenster
Louis Spohr

NS. Ihre Antwort bitte ich nach Cassel zu adressiren.