Autograf: nicht ermittelt
Druck: „Konzert-Anzeige“, in: Postbote aus Franken (1832), S. 660

P.P.
 
Madame Przyrembel aus Warschau, die vor der Revolution dort in sehr glänzenden Verhältnissen lebte, hat bei den jüngsten Ereignissen ihren Gatten und ein ansehnliches Vermögen verloren, und muß nun, wie so viele ihrer unglücklichen Landsleute, fern vom Vaterlande umherirren. Ein Talent, welches sie früher als Dilletantin übte, eine, für eine Dame seltene Kunstfertigkeit auf der Flöte, dient ihr nun als Erwerbsmittel. Bei ihrer Unbekanntschaft mit den Geschäften eines reisenden Künstlers und in einer, für diese, so höchstungünstigen Zeit, bedarf sie aber sehr der Beihülfe wohlwollender Künstler und Musikfreunde zum Arrangement ihrer Konzerte. Der Zweck dieser Zeilen ist daher, alle Musikdirektoren und Kunstfreunde inständigst zu bitten: „sich der edlen Polin durch Veranstaltung eines Konzerts gütigst anzunehmen und zu diesem alle Kunst- und Musikfreunde Ihrer Stadt, so wie namentlich alle Verehrer der heldenmüthigen und jetzt so tief gebeugten Nation feierlichst einzuladen.”
 
Kassel, 27. April 1832.
 
D. Louis Spohr,
kurfürstl. Kapellmeister.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Przyrembel, Karoline
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1832042715

Spohr



Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Przyrembel an Spohr, 21.02.1848.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (06.02.2020).