Autograf: nicht ermittelt
Abschrift: Konrad Leonhardt, Chronik der Geigenbauschule Mittenwald, Mass. Mittenwald 1972, Teil 2: Dokumentensammlung, Anlagemappe 3, in: Bayerische Staatsbibliothek München (D-Mbs), Sign. BSB Cgm 8423, Or. 1, S. 13

Dem Hn. J. Vauchel in Würzburg giebt der Unterzeichnete das Zeugnis, daß er ihn für einen der geschicktesten Instrumentenmacher aller Zeiten halte, indem er nicht nur alte, einer Reparatur bedürftige Instrumente auf eine wahrhaft bewunderungswürdige Weise wieder herzustellen vermag, sondern auch neue Violinen, Violain und Violoncelle verfertigt; die an Adel der Form, in Sauberkeit der Arbeit und Schönheit des Lacks den Instrumenten der beyden berühmtesten Gegeinbauer aus dem 17ten Jahrhundert, A. Stradivarius und J. Guarnerius völlig an die Seite zu setzen sind. Was den Ton dieser neuen Instrumenten betrifft, so ist er schon jetzt vollklingend und kräftig, und gewiß wird er, wenn sie erst eine Reihe von Jahren gespielt seyn werden, auch eben so weich und edel werden wie der jener alten Instrumenten.

Cassel d. 3ten Merz 1832.

Dr. Louis Spohr.
Kurfürstlicher Hofkapellmeister

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Vauchel, Jean
Erwähnte Personen: Guarneri, Giuseppe
Stradivari, Antonio
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1832030316

Spohr



Dem Hn. J. Vauchel in Würzburg giebt der Unterzeichnete das Zeugnis, daß er ihn für einen der geschicktesten Instrumentenmacher aller Zeiten halte, indem er nicht nur alte, einer Reparatur bedürftige Instrumente auf eine wahrhaft bewunderungswürdige Weise wieder herzustellen vermag, sondern auch neue Violinen, Violain und Violoncelle verfertigt; die an Adel der Form, in Sauberkeit der Arbeit und Schönheit des Lacks den Instrumenten der beyden berühmtesten Gegeinbauer aus dem 17ten Jahrhundert, A. Stradivarius und J. Guarnerius völlig an die Seite zu setzen sind. Was den Ton dieser neuen Instrumenten betrifft, so ist er schon jetzt vollklingend und kräftig, und gewiß wird er, wenn sie erst eine Reihe von Jahren gespielt seyn werden, auch eben so weich und edel werden wie der jener alten Instrumenten.

Cassel d. 3ten Merz 1832.

Dr. Louis Spohr.
Kurfürstlicher Hofkapellmeister