Autograf: letzter Nachweis siehe Beleg 2
Druck 1: C. Ortlepp, „Aus Leipzig. Zweites Concert der Clara Wieck am 31. Julius“, in: Zeitung für die elegante Welt (1832), Sp. 1214ff. und 1223f., hier Sp. 1223f. (teilweise)
Druck 2: „Notizen“, in: Allgemeiner musikalischer Anzeiger 5 (1833), S. 94ff., hier S. 95 (teilweise)
Druck 3: Berthold Litzmann, Clara Schumann. Ein Künstlerleben. Nach Tagebüchern und Briefen, Bd. 1, Mädchenjahre, Leipzig 1902, S. 36f.
Druck 4: Julia M. Nauhaus, Musikalische Welten. Clara und Robert Schumanns Verbindungen zu Braunschweig, Sinzig 2010, S. 132 (teilweise)
Beleg 1: A Catalogue of rare and valuable autograph letters, historical documents and authors‘ original manuscripts (= Auktionskatalog Pearson), [London 1907], S. 220
Beleg 2: Catalogue of valuable printed books, illuminated and other manuscripts, and autograph letters (= Katalog Sotheby's), London 1923, S. 30

Aufgefordert vom Vater1 der jungen Virtuosin Clara Wieck schreibe ich gerne in folgenden Zeilen mein Anerkenntniß ihres außerordentlichen Talentes nieder. Wenn es auch in neuerer2 Zeit keine ganz seltene Erscheinung ist, daß ein Kind ihres Alters bereits eine ausgezeichnete mechanische Fertigkeit auf dem Pianoforte erworben hat, so ist es doch wahrscheinlich noch nicht dagewesen, daß damit, wie bei ihr, ein so gediegener Vortrag, die richtige Accentuation, größte Deutlichkeit sowie die feinsten Schattirungen des Anschlags in sich vereinigt, verbunden gewesen wäre. Auch ist ihre Fertigkeit von der Art, daß sie das Schwerste, was für das Instrument geschrieben ist, mit einer Sicherheit und Leichtigkeit überwindet, wie man dieß nur bei den größten jetzt lebenden Virtuosen antrifft. Daß ferner das, wodurch sich ihr Spiel vor dem der gewöhnlichen frühreifen Virtuosen auszeichnet, nicht bloß Ergebniß einer strengen und musterhaften Schule ist, sondern auch aus ihrem Innern hervorgeht, dafür geben ihre Compositionsversuche Zeugniß, die daher auch, wie die junge Virtuosin selbst, zu den höchst merkwürdigen Erscheinungen im Gebiete der Kunst gehören.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Schumann, Clara
Erwähnte Personen: Wieck, Friedrich
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1831121611

Spohr




Der letzte überlieferte Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Friedrich Wieck, 17.10.1831. Der nächste Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Clara Wieck, 15.02.1837, aus dem sich ein derzeit verschollener Brief von Clara Wieck an Spohr erschließen lässt.
 
[1] Friedrich Wieck.
 
[2] Nach Druck 1 und 2: „neuester“.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (02.06.2017).