Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. hist. litt. 15, 263
Druck 1: Marc André Souchay, „Vergangene Zeiten“, in: Schussenrieder Schallwellen 1931-36, S. 291f. (teilweise)
Druck 2: Wilhelm Stahl, Gottfried Herrmann (= Sammlung musikwissenschaftlicher Einzeldarstellungen 17), Leipzig 1939, S. 13f. (teilweise)
Druck 3: Rainer Krempien, „Louis Spohrs pädagogisches Wirken. Dargestellt am Beispiel seiner Beziehungen zu Gottfried Herrmann“, in: Louis Spohr. Festschrift und Ausstellungskatalog zum 200. Geburtstag, hrsg. v. Hartmut Becker und Rainer Krempien (= Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Ausstellungskatalog 22), Kassel 1984, S. 53-64, hier S. 57 (teilweise)

Dem Herrn G. Herrmann aus Nordhausen, früher mein Schüler, gebe ich, der strengsten Wahrheit gemäß, das Zeugniß, daß er ein ausgezeichneter Solo-Violinist, ein routinierter Orchesterspieler, ein fertiger Clavierspieler und guter Accompagnist, sowie auch in der Theorie der Musik wohl bewandert ist, wie dies gelungene Kompositionen bezeugen; ferner, daß er sich, so lange er in Cassel war, stets anständig und sittlich betragen hat; auch, daß mir später nie etwas nachtheiliges in dieser Hinsicht von ihm bekannt geworden ist.
Was sein Orgelspiel1 betrifft, kann ich darüber zwar kein Zeugniß geben, da ich ihn nie Orgel spielen hörte. Doch darf ich bey seiner Fertigkeit als Clavierspieler und seiner Kenntnis der Harmonie wohl voraussetzen, daß er auch hier den Anforderungen werde entsprechen können.

Dr. Louis Spohr.
Kurfürstl. Hessischer Hof-
kapellmeister

Cassel den 24sten
September 1831.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Herrmann, Gottfried
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1831092410

Spohr



Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Hermann an Spohr, 05.02.1833.
Druck 3 zitiert nach Druck 1, der bislang für diese Edition noch nicht zugänglich war.

[1] Dieses Zeugnis diente offensichtlich der (erfolgreichen) Bewerbung als Organist an der Marienkirche in Lübeck (vgl. „[Es wird für die Stelle eines Organisten an der St. Marienkirche zu Lübeck]“, in: Allgemeine musikalische Zeitung 33 (1831), Intelligenzblatt Sp. 17; vgl. Stahl, S. 13).

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (15.06.2020).