Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Francfurt den 7ten November 829.

Euer Wohlgeboren!

Ihrer gütigen Zuschrift, eile ich mich zu beantworten daß ich sehr erfreut darüber, aber auch in gleichen Grade verlegen bin, Ihnen meine Forderungen zu schreiben in Furcht ob sie Ihnen nicht zu hoch gespannt vorkommen allein ich kenne die dortige Theuerung nicht, und muß es also dem Zufalle überlassen, ob meinen Bedingung genehmigt wird; Was für das Fach der Mütter Rollen, und die ernsten Contraltparthien glaube ich daß es nicht zuviel verlangt ist, 800 Thaler und als Gesang lehrerin (ob ich denn täglich 2 bis 4 Stunden geben muß) 400 Thaler, so daß der Jahresgehalt 1200 Thaler wäre; die Privatstunden die ich falles bekommen könnte muß ich als ein Hazard anstehen, denn es kann mir wohl gelingen, aber auch nicht, da durch das Fach welches ich bekleide, mir wenig Gelegenheit zu Theil wird, mein Talent zu zeigen. Ist das die Direction meinen proposition genehmigt so wäre ich glücklich bey den dortigen Bühnen angestelt seyn zu können, da ich durch Fleiß und gute Conduite nie Gelegenheit geben würde eine Klage hören zu müssen. Mit der Bitte um eine baldige Antwort, die mich bestimmen wird meine Kreiße einzurichten habe ich die Ehre mich mit vorzüglicher Hochachtung zu zeichnen
Euer Wohlgebohren

ergeben Dienerin
Nina Cornega

Autor(en): Cornega, Nina
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1829110743

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Spohr an Cornega. Spohrs Antwortbrief vom 10.12.1829 ist derzeit verschollen.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (09.03.2023).