Autograf: Beethoven-Haus Bonn (D-BNba), Sign. NE 241,20
Beleg: Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, Naturforschern, bildenden Künstlern und historischen Persönlichkeiten: Versteigerung am 20. und 21. Mai 1930 (= Katalog Liepmannsohn 59), Berlin 1930, S. 44f.

Sr. Wohlgeb
Dem Herrn R. I. Simrock
Musikhandlung
in
Cölln.
 
franco.
 
 
Cassel den 14ten
August 1829.
 
Wohlgeborner,
Hochgeehrter Herr,
 
Entschuldigen Sie gütigst, wenn ich mich mit einer ergebenen Bitte an Sie wende.
Ein Herr Taylor in London hat bey mir eine Abschrift der Partitur meines Oratoriums „die letzten Dinge” bestellt und trägt mir auf, sie Ihnen mit der ergebenen Bitte zuzuschicken, die Weiterbeförderung an Boosey et Co in London gütigst zu übernehmen. Nun macht er die Sache aber sehr eilig und ich habe unglücklicherweise meine Partitur verliehen und es existirt hier weiter keine Abschrift. Ich nehme daher in dieser Angelegenheit meine Zuflucht zu Ihnen und bitte Sie von dem Exemplar, welches Herr Landgerichts-Rath Verkenius besitzt1, recht schnell eine korrekte Abschrift machen zu lassen und sie sodann direkt an Boosey nach London zu schicken. Sollte es in Cöln an einem guten Copisten fehlen oder derselbe zu beschäftigt seyn, so hätte vieleicht Herr E.H. Verkenius die Güte sein Exemplar für London herzugeben, in welchem Fall ich ihm hier binnen 2 Monathen eine andere, von mir nachgesehene Abschrift würde machen lassen.
Sollten Sie die Partitur dort schreiben lassen, so bitte ich, mir die Rechnung gefälligst einzusenden.
Indem ich wegen meiner Zudringlichkeit recht sehr um Verzeihung bitte, habe ich die Eh[re] hochachtungsvoll zu seyn
 
Ew. Wohlgeb.
ergebener Diener
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Simrock, Peter Joseph
Erwähnte Personen: Taylor, Edward
Verkenius, Erich Heinrich
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Die letzten Dinge
Erwähnte Orte: Köln
London
Erwähnte Institutionen: Boosey <London>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1829081421

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Simrock, 28.01.1827. Den nächsten erhaltenen Brief (01.01.1833) schickte Spohr erst, nachdem Simrock gemeinsam mit seinem Bruder Carl Anton Simrock den Musikverlag ihres Vaters Nikolaus Simrock übernommen hatte, an den Verlag.
 
[1] Vgl. Spohr an Simrock, 28.01.1827.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (02.06.2015).