Autograf: Spohr Museum Kassel (D-Ksp), Sign. Sp. ep. 1.3 <Preysing 18290718>
Inhaltsangabe 1: Wertvolle Bücher, Autographen (= Katalog Hausweddel 115), Hamburg 1955, Nr. 418
Inhaltsangabe 2: Hartmut Becker, Rainer Krempien und Herfried Homburg, „Ausstellungskatalog“, in: Louis Spohr. Festschrift und Ausstellungskatalog zum 200. Geburtstag, hrsg. v. Hartmut Becker und Rainer Krempien (= Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Ausstellungskatalog 22), Kassel 1984, S. 235-280, hier S. 276

Sr. Wohlgeb.
Dem Herrn Kammermu-
sikus Carl Preising
in
Gotha.
 
franco.
 
 
Cassel den 18ten
Juli 1829.
 
Geehrter Herr Vetter,
 
Ende September geht einer meiner Schüler von hier weg und es werden dann 2 Stunden in der Woche frei. Diese kann ich Herrn Bindernagel1 einräumen. Der Preis meines Unterrichts ist für jede Stunde 1 Rth.
Wenn es sich bestätigt, daß Grund als Kapellmeister angestellt ist2, (wovon ich aber noch nichts von ihm selbst weiß, da ich erst gestern Abend von einer großen Reise in die Schweitz zurückgekehrt bin,) so würden Sie gut thun, an ihn zu schreiben, sich auf das, was ich ihm in Nordhausen gesagt habe3, zu beziehen, und ihm nochmals in einigen Zeilen das, was Sie vom Herzoge4 wünschen, vorzutragen. Er kann dann Ihren Brief dem Herzoge vorlegen und Sie erhalten so am schnellsten die Entscheidung.
Daß diese, eine, Ihren Wünschen angemessene seyn mö[ge,] wünsche ich von Herzen und unterzeichne unter Empfehlung an Ihren Herrn Bruder5
 
Ihr
ergebenster Vetter
Louis Spohr

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Preysing, Carl
Erwähnte Personen: Bernhard II Sachsen-Meiningen, Herzog
Bindernagel
Grund, Eduard
Preysing, Friedrich
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Nordhausen
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1829071800

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Preysing an Spohr. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Preysing, 23.07.1830.
 
[1] Ein Spohr-Schüler Bindernagel ist bislang nicht bekannt; vielleicht begann der Unterricht nie. Er könnte ein Sohn des Gothaer Geigenbauers Johann Wilhelm Bindernagel gewesen sein (vgl. Willibald Leo von Lütgendorff, Geigen- und Lautenmacher vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Frankfurt am Main 1904, S. 53f.). Ferner gab es in Gotha noch einen Kammerdiener Johann Caspar Bindernagel (vgl. Herzoglich-Sachsen-Gotha- und Altenburgischer Hof- und Adreß-Kalender auf das Schaltjahr Christi 1824, Gotha [1824], S. 11).
 
[2] Eduard Grund wurde 1829 Hofkapellmeister in Meiningen.
 
[3] Nicht ermittelt.
 
[4] Bernhard II. von Sachsen-Meiningen.
 
[5] Friedrich Preysing.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (22.11.2016).