Autograf: nicht ermittelt
Autor(en): | Hesse, Adolph |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | |
Erwähnte Kompositionen: | |
Erwähnte Orte: | Breslau |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1829060331 |
Mit diesem Brief beginnt die Korrespondenz zwischen Louis Spohr und Adolph Hesse. Existenz und Inhalt ergeben sich aus Spohrs Antwortbrief vom 05.06.1829. Demnach erklärt Hesse, er sei nach Breslau zurückgekehrt. Außerdem berichtet er über musikalische Ereignisse in Breslau. [Ergänzung 13.09.2021: Vermutlich hatte dieser Teil des Briefs einen ähnlichen Inhalt wie Hesse an Christian Heinrich Rinck, 03.06.1829:
„[…] Ich gab bald darauf ein Orgelkonzert (die Erlaubniß dazu hatte ich beim Könige nachgesucht.) Kantor Pichsner v. St. Elisabeth führte mehrere Gesangstücke auf. Ich spielte Sachen von Bach, Spohr, u mir. Köhler trug Orgelvariationen von seiner Composition vor, und zuletzt mit mir eine4 händige Fantasie u fuge meiner Arbeit. Die Kirche war voll, auch freute ich mich sehr über die so lang entbehrte kostbare Wirkung einer Breslauer Orgel. Meine Symphonie wurde neulich im Theater 2 mal aufgeführt und machte Glück.
Auch am vorigen Sonntage, als am Johannisfeste machten wir eine neue Kantate von mir, bei St. Elisabeth mit großem Orchester, und wird übermorgen bei St Magdalena wiederholt. Mein Choral: Wer nue den lieben Gott läßt walten, so wie auch meine Studien sind bereits erschienen, u meine Symphonie ist in Arbeit. Ich habe sie an Förster ziemlich vortheilhaft verkauft, Concerte sind seit meiner Ankunft schon viele gewesen unter andern vorgestern die Aufführung des Oratoriums: Das befreite Jerusalem von Staldt, (mit 400 Musikern) Breslau hat sich in dem Jahre meiner Abwesenheit noch verschönert. ich lebe jetzt ruhig und vergnügt, meine wenigen Fähigkeiten werden anerkannt, und das macht mich glücklich. […] In unserm Theater macht die Stumme von Portici großes Furore, auch werden nächstens viele fremde Schauspieler erwartet, worunter sich auch Seydelmann befindet, der seine Bildung eigentlich der breslauer Bühne zu danken hat. [….]“ (zit. n. Hubert Unverricht, „Adolph Hesses Korrespondenz von 1829 bis 1832 mit Christian Heinrich Rinck“, in: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau 47/48 (2006/07), S. 265-289, hier S. 272f.).
Der Brief muss – einen Postweg von mindestens zwei Tagen vorausgesetzt – bis zum 03.06.1829 entstanden sein.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (01.04.2016).