Autograf: Stadtmuseum Dresden, Museen der Stadt Dresden, Schriftgutsammlung, Sign. SMD_SD_2021_00182
Digitale Edition: Museen der Stadt Dresden – Sammlungen Online
Herrn
Herrn B. Hausmann
Wohlgeb.
in
Hannover.
franco.1
Caßel den 16ᵗᵉⁿ
October 28.
Verehrtester Freund,
Entschuldigen Sie gütigst, wenn ich Sie nochmals in einer Angelegenheit beschwere, die Sie so wenig angeht.
Unsere Generaldirektion findet daß H. v. Holbein das Honorar für seine und Maurer’s Oper zu hoch angesetzt hat und will über das Maximum, welches sie jemals für eine Opernpartitur bezahlt hat, nämlich 25 Friedrich d‘or für Buch und Partitur nicht hinaus. Wenn ich bedenke, daß Herr v. Holbein um meinen Faust so lange hat handeln lassen, bis ich ihn dem dortigen Hoftheater für 10 Friedrichs d‘or überlassen habe2, so scheint mir, er könne unsere Offerte von 25 Fr d‘or wohl annehmen. Will er dieß, so lasse ich Maurer bitten, mir die Partitur bald möglichst einzusenden. Verwirft H. v. H. unser Anerbieten, so müssen wir, so leid es mir thut, auf das Werk verzichten; denn bey uns sind alle Benefice-Vorstellungen abgeschaft und das Honorar muß daher ganz von der Theaterkasse getragen werden.
Indem ich nochmals recht sehr um Verzeihung bitte, daß ich Sie mit dieser Angelegenheit zum 2ᵗᵉⁿ mal belästige, bitte ich nur noch, daß Sie die Güte haben wollen mir 2 Zeilen zu schreiben, im Fall Maurer die Partitur nicht einsenden kann, damit ich bey Zeiten etwas anderes für den Neu[jahr]stag wähle.
Mit herzlicher Freundschaft stets ganz
der Ihrige
Louis Spohr.
Autor(en): | Spohr, Louis |
Adressat(en): | Hausmann, Bernhard |
Erwähnte Personen: | Holbein, Franz Ignaz von Maurer, Louis |
Erwähnte Kompositionen: | Maurer, Louis : Aloise Spohr, Louis : Faust |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | Hoftheater <Hannover> Hoftheater <Kassel> |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1828101617 |
Dieser Brief ist die Antwort auf Hausmann an Spohr, 13.10.1828. Hausmanns Antworfbrief vom 19.10.1828 ist derzeit verschollen.
[1] Auf dem Adressfeld befindet sich rechts oben der Poststempel „CASSEL / 16 OCTO 1828“; unter dem Adressfeld befindet sich der Stempel „18 / OCT“. Außerdem befindet sich neben dem Adressfeld Hausmanns Antwortvermerk: „ret 19 D“.
[2] Vgl. Georg Fischer, Musik in Hannover, 2. Aufl., Hannover und Leipzig 1903, S. 70.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (20.09.2021).