Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. Mus.ep. Spohr-Correspondenz 2,201
[Beleg 1?: Sammlung Fritz Donebauer, Prag. Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters. Versteigerung vom 6. bis 8. April 1908 (= Katalog Stargardt), Berlin 1908, S. 97]
Beleg 2: Georg Kinsky, Versteigerung von Musiker-Autographen aus dem Nachlaß des Herrn Kommerzienrates Wilhelm Heyer in Köln im Geschäftslokal der Firma Karl Ernst Henrici. Montag, den 6 und Dienstag, den 7. Dezember, Bd. 1, Berlin 1926, S. 100

Sr. Wohlgeb
Dem Herrn Buchhändler
Heinrichshofen
in
Mühlhausen.
 
franco.
 
 
Cassel den 27sten Mai
28.1
 
Wohlgeborner Herr,
 
In einem gestern mir zugekommenen Brief2 giebt mir Herr L.G. Rath3 Pechmann den Auftrag Ihnen sogleich den Clavierauszug meines Oratoriums zuzusenden; nun geht aber leider erst Donnerstag Abend die nächste fahr.4 Post von hier nach Mühlhausen ab, und es ist zu fürchten, daß er erst dort ankommen werde, wenn Sie bereits nach Halberstadt abgereiset seyn werden. Ich nehme ihn daher lieber gleich mit nach Halberstadt, wo ich Sonnabend Abends eintreffen werde. Ich wünsche sehr, daß die Solosänger dann ebenfals eintreffen mögten, damit wir am Sonntag, wo das Orchesterpersonal noch nicht zusammen seyn wird, wenigstens eine tüchtige Clavierprobe der Sologesangsachen machen könnten.
Indem ich unserm Zusammenseyn mit großem Vergnügen entgegen sehe, unterzeichne ich hochachtungsvoll
 
Ew. Wohlgeb
ergebenster Dr.5
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Heinrichshofen, Friedrich
Erwähnte Personen: Pechmann, Ernst
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Die letzten Dinge
Erwähnte Orte: Halberstadt
Mühlhausen in Thüringen
Erwähnte Institutionen: Elbe-Musikfeste <wechselnde Orte>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1828052719

Spohr



[1] Hier durch weitere Linien auch „29” lesbar; das richtige Datum 1828 ergibt sich jedoch aus dem Kontext.
 
[2] Dieser Brief ist derzeit verschollen.
 
[3] Wohl Abkürzung für „Landesgerichtsrat”; zumindest war der Oberlandesgerichtsrat Pechmann Vorsitzender der Ausschuss' des Halberstädter Musikfests und trat auch als Tenorsolist auf (vgl. A. Kretschmer, „Drittes Musikfest an der Elbe, gefeiert in Halberstadt”, in: Berliner allgemeine musikalische Zeitung 5 (1828), S. 232ff. und 238-242, hier S. 232 und 238; „Musikfest in Halberstadt”, in: Zeitung für die elegante Welt 28 (1828), Sp. 995ff. und 1001-1005, hier Sp. 1005; [Georg Friedrich] Bischoff, „Bericht über das dritte Musikfest an der Elbe, gefeiert zu Halberstadt den 3., 4. und 5. Junius”, in: ebd., Sp. 1151, 1160, 1176, 1184, 1207f., 1216, 1223f. und 1232, hier Sp. 1208, 1216, 1223 und 1232; „Das dritte Musikfest der Tonkunstfreunde in den Elbgegenden zu Halberstadt”, in: Blätter für die literarische Unterhaltung (1828), S. 621ff., hier S. 623).
 
[4] „fahr.” am linken Seitenrand eingefügt; wohl Abkürzung für „fahrende”.
 
[5] Abkürzung für „Diener”.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (31.10.2016).