Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Herrn
Herrn L. Spohr, KapMstr.
Wohlgebohren
in
Cassel1
Hochzuverehrender Herr!
Ich kann nicht umhin Ihnen meinen innigsten Dank darzubringen für dashohe Vergnügen das mir die Behandlung Ihrer unschätzbaren Werke gewähren. Sie verschaffen mir und meiner Familie die ich zu einem Quintett gebildet habe, die angenehmsten Abende; besonders hat uns Ihr Septett arrangirt für Quintett mit Begleitung des Pianoforte überrascht. Ich bitte Sie ergebenst mich gütigst in Kenntnis zu setzen, wo Ihre sämtlichen Werke aufgelegt und2 zu haben sind indem ich auch eine Kunst und Musicalien Handlung führe, würde ich Sie zu mehrere Exemplare kommen laßen. Uiber alles würden Sie mich aber beglücken, wenn Sie für mich die besondere Gewogenheit hätten ein Quintett in der Art des oben erwähnten zu componiren und es meiner Tochter Dorothe zu dediciren. Die Dankbarkeit mit der ich dafür verbunden bleibe, kann ich mit Worten nicht ausdrücken, und bitte ich Sie die Versicherung zu genehmigen, daß ich keine Gelegenheit versäumen werde Ihnen dieselbe zu erweisen.
Von diesem Werke wünschte ich für meine Rechnung 50 Exemplare zu haben.
Indem ich mich Ihren Gunsten bestens empfehle habe ich die Ehre mit aller Achtung zu seyn
dero ergebenster Diener
.//.3 Joh. Math. Witkowsky
Charkow in der Ukraine
am 17/29t März
825.
Erlauben Sie mir unterandren, Sie zu benachrigtigen daß mein Instrument die Violine ist, und Sie können das Quintett so schwer als Ihnen beliebt4 schreiben, denn wir sind eingeübt. Ich diene bey der hiesigen Universität als Lehrer der Musik.
Autor(en): | Witkowsky, Johann Mathias |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | |
Erwähnte Kompositionen: | Spohr, Louis : Septette, Fl Klar Fg Hr Vl Vc Kl, op. 147 |
Erwähnte Orte: | Charkiv |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1827042247 |
[1] Auf dem Adressfeld befindet sich links oben der Poststempel „LEIPZIG / 25 Ap[ril]“, auf der Rückseite des zusammengefalteten Briefumschlags der Stempel „28 APR 1825“.
[2] Hier am Wortanfang gestrichen: „z“.
[3] Bei dem Zeichen „.//.“ handelt es sich um einen freimaurerischen Zusatz zur Unterschrift (vgl. Philippe A. Autexier, Lyra Latomorum. Das erste Freimaurerliederbuch. Masonica über Haydn Mozart Spohr Liszt, pdf-Version nach dem Typoskript im Deutschen Freimaurermuseum Bayreuth, S. 339f. und 348).
[4] Hier gestrichen: „z“.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (25.05.2023).