Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Sr. Wohlgeboren,
Dem Herrn Hofkapellmeister
Louis Spohr
in
Cassel

franco.


Halberstadt den 8ten December 1826

Hochverehrtester Herr Kapellmeister!

Auf Ihre sehr geehrtes Schreiben, beehre ich mich Ihnen, unter beifolgendem Namensverzeichnisse, das Resultat meiner Bemühungen zu übersenden. Durch den Wunsch, Ihnen eine größre Anzahl Subcribenten hieisgen Orts verschaffen zu wollen, als ich erhalten habe, entstand die so lange Zögerung einer Antwort, weshalb sie mich gütigst entschuldigen mögen. Ihr gütiges Anerbieten, die Partitur des Oratoriums abschriftlich verabfolgen zu lassen, kann ich nicht unbenutzt vorübergehen lassen. - Haben Sie daher die Güte nebst(???) die Klavierauszüge, eine gut geschriebene Partitur mit zu übersenden; ich werde dann im Laufe des nächsten Sommers, mit dem hiesig. Singverein, das Werk so gut aufzuführen mich bemühen, als es unter den hiesigen Verhältnißen mir möglich sein wird. Ich freue mich schon sehr auf die Partitur dieser neuen klassischen Composition, und kann es nicht unterlassen das viele Herrliche und Schöne, was ich Ihren Tondichtungen zu verdanken habe, meinen aufrichtigsten herzlichsten Dank abzustatten.
Wir wollten Sie es denn mit der Übersendung ds Geldes gehalten haben, durch Anweisung oder durch die Post? Herrn Wiele und Herrn Barnbeck, bitte ich, mich bestens zu empfehlen.
Mit der größten Verehrung, habe ich die Ehre zu verharren als

Ew. Wohlgeb.
ganz ergebenster
Ferdinand Baake.

Namen der Subscribenten.
Frau Geheime Räthin von Hartwig.
Herr Prediger Lautsch.
Der Singverein.
Fräulein Julie Caspari.
Fräulein Emilie von Paraski.
Frau Doctorin Nicolai.
Herr Oberlandesgerichtsrath Lemmer.
Herr Oberlandesgerichtsrath Koehler.
Herr Kaufmann Louis Mangler.
Herr Cantor Hauer.
Herr Buchhändler Bruggeman.
Domorganist Ferd. Baake.



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohrs Subkriptionsaufruf für sein Oratorium Die letzten Dinge, dessen an Baake gerichtetes Exemplar derzeit verschollen ist. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Baake, 01.06.1827.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (13.06.2017).