Autograf: Stadtarchiv Braunschweig (D-BSsta), Sign. H VIII A 4749

Cassel den 14ten Oktober
26.

Verehrter Freund,

Aus beyliegenden Abdrucken eines Schreibens welches ich an alle Direktoren der Gesang-Vereine, die mir dem Nahmen nach bekannt sind, werden Sie ersehen, daß ich mich zur Selbstherausgabe des Oratoriums entschließen mußte, weil die Herren Peters1 und Probst2 gar nichts dafür geben wollen. Ich hoffe auf diesem Wege doch nun etwas damit zu gewinnen und meinen Verpflichtungen gegen Sie, verehrter Freund und meinen Bruder, der den Clavierauszug gemacht hat, nachkommen zu können. Auch erwarte ich so eine weitere Verbreitung, als wenn ich es dem Musikhandel übergeben hätte.
Mit der heutigen Post geht auch einer dieser Briefe an Herrn Musikdirektor Schulze3; da mir aber ist, als wäre noch ein Gesangverein in Leipzig, so bitte ich Sie, einen der einliegenden Briefe mit der Adresse zu versehen und an den Direktor des 2ten Vereins abgeben zu lassen.4 Sollte ich mich in meiner Vermuthung geirrt haben, so übergeben Sie ihm vieleicht an jemand, von dem vorauszusetzen ist, daß er sich für das Unternehmen interessiere.
Den 2ten der Briefe bestimme ich an den Direktor des Gesangvereines in Altenburg der mir aber unbekannt ist. Ich ersuche Sie recht sehr, seinen Namen zu erkunden und ihm den Brief5 zu adressiren. Sollte es Herr Brümmer seyn, so würde er sich aus alter Freundschaft für mir, gewiß sehr für das Unternehmen interessiren.
Entschuldigen Sie gütigst, daß ich Sie mit Obigem beschwere und erhalten Sie ferner Ihre Gewogenheit

Ihrem
sie verehrenden Freund
L. Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Rochlitz, Friedrich
Erwähnte Personen: Brümmer, Carl Heinrich
Schulz, Christian
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Die letzten Dinge
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Gesangverein <Altenburg>
Musikverein <Leipzig>
Singakademie <Leipzig>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1826101406

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Rochlitz an Spohr, 06.08.1826. Rochlitz beantwortete diesen Brief am 27.10.1826.

[1] Vgl. Carl Friedrich Peters an Spohr, 15.09.1826.

[2] Dieser Brief ist derzeit verschollen.

[3] Christian Schulz war nicht nur Direktor der Gewandhauskonzerte, sondern auch der Singakademie. - Dieser Brief ist derzeit verschollen.

[4] Rochlitz adressierte diesen Brief an Amdadeus Wendt als Vorsteher des Musikvereins.

[5] Dieser Brief ist derzeit ebenfalls verschollen.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (05.09.2018).