Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz (D-B), Sign. Mus.ep. Guhr, K. 8


Frankfurt M. 6ter Oct. 1826.

Geehrter Freund!

H. Speyer wird Ihnen ohne Zweifel meine Bitte – Ihr neuestes Oratorium betreffend – schon vorgetragen haben!1 Gern hätte ich Sie mündlich darüber gesprochen – jedoch möchte sich meine Reise nach Cassel2 etwas verspäten, und ich wäre dann nicht mehr im Stande das Oratorium gehörig einzustudiren.
Da ich mehrere aus dem hiesigen Singverein dafür intereßirt habe, so glaube ich es mit einem Chorpersonale von 100 Personen geben zu können. Nur fragt es sich jezt:
Ob Sie mir das Oratorium, Partitur nebst Sing und Orchesterstimmen bis d. 1ten Jan. 1827 gefälligst leihen wollten? –
Ich dieß der Fall, so senden Sie mir die Musik doch augenblicklich – für jeden Schaden bin ich Ihnen verantwortlich, und ich werde Sorge tragen daß die Partitur nicht aus meinen Händen kömmt.
Mitte November komme ich auf einige Tage nach Cassel – wo ich mich recht herzlich auf Ihren Berggeist freue. Ich hoffe daß wir ihn bey uns bis künftige Ostermesse geben können.
Sie recht herzlich um eine recht baldige Antwort bittend, nennt sich mit Freundschaft

der Ihrige
Guhr.

Autor(en): Guhr, Carl
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Speyer, Wilhelm
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Der Berggeist
Spohr, Louis : Die letzten Dinge
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Cäcilienverein <Frankfurt am Main>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1826100635

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Guhr an Spohr, 02.08.1825. Spohr beantwortete die Anfrage in einem Brief an Wilhelm Speyer, 08.10.1826, worauf Guhr zwischen 10. und 19.10.1826 antwortete.

[1] Speyers Brief ist derzeit verschollen.

[2] Hier gestrichen: „sich“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (25.05.2020).