Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Ew. Wohlgeboren
Hochzuverehrender Herr!
 
Da die Verhältnisse mit Dlle D.1 uns nöthigten Braunschweig nach sehr unartiger widerrechtlicher Behandlung, nach Verlust von 4 Tagen wieder zu verlassen, so beeile ich mich Ew. Wohlgeboren zu melden, daß wir hier in Magdeburg gastiren, und von da nach Berlin gehen, von wo wir in 14 Tagen wieder retouniren sollen, um dann länger zu gastiren, auch wünscht man, daß meine Tochter hier sich engagiren möchte. Morgen geben wir Tancred, meine Tochter giebt die Amenaide und ich den Tancred. In Braunschweig wird unter den jetzigen Verhältnissen keine Sängerin hingehen, so lange Dlle D. das bleibt, was sie jetzt ist – Ich bitte die Adresse, wenn Ew. Wohlgeb. mich durch ein gütiges Schreiben beehren wollen, folgendter Maaßen zu stellen: H. Siebert Großh. bad. Hofsänger abzugeben, in der Buchhandlung v. H. Heinrichshofen in Magdeburg. Indem ich meiner gütigen Resolution entgegen sehe, habe ich die Ehre mit der größten Hochachtung zu verharren
 
Ew. Wohlgeboren ganz ergebenster
Diener
Franz Siebert
 
Magdeburg
den 14. Sept. 1826.

Autor(en): Siebert, Franz
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Dermer, Betty
Siebert, Clara
Erwähnte Kompositionen: Rossini, Gioachino : Tancredi
Erwähnte Orte: Berlin
Braunschweig
Magdeburg
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Braunschweig>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1826091445

Spohr



[1] Vermutlich die erste Sängerin der Braunschweiger Oper, Betty Dermer.
 
Kommentar und Verschlagwortung, sofern in den Anmerkungen nicht anders vermerkt: Wolfram Boder (29.10.2019).