Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Leipzig am 22ten July 1826

Hochgeehrtester Herr Kapellmeister.

Seit 10 Tagen befinde ich mich in Leipzig und bin in der Parthie der Donna Anna1, der Jessonda2 und der Vitellia3 aufgetreten, werde morgen als Eglatine4 nochmals auftreten, u dann sogleich meine Reise nach Frankfurth a/m fortsetzen.5 Es lag in meinem Plan, von hie zunächst nach Kassel zu kommen. In Folge Ihrer geehrten Zuschrift vom 5 d. M. habe ich meinen Reiseplan geändert u ich werde nun allererst in der Mitte des Monats August in Kassel eintreffen.6
Angenehm wird es mir sein, wenn ich Ihre gefällige Benachrichtigung in Frankfurth a/m erhalte. Ich bitte Sie, Sich der Adresse der Frau Direktor Ihlée zu bedienen. Sollte ich nicht mehr in Frankfurth sein, so wird dieselbe die Gefälligkeit haben, Ihre gefällige Zuschrift an mich weiter gelangen zu lassen.
Ich u mein Ehemann vereinigen die herzlichsten Grüße an Sie u Ihre Frau Gemahlin. Recht sehr freuen wir uns des Vergnügens, Sie wieder zu sehen.
Mit Vollkommenster Hochachtung

Ihre
ganz ergebenste
Josephine Schulze.
Kgl. Preuß. Sängerin
aus Berlin.



Dieser Brief ist die Antwort auf den derzeit verschollenen Brief von Spohr an Schulze, 05.07.1826. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schulze an Spohr, 03.04.1842.

[1] Zum Auftritt am 14.07.1826 in Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart vgl. „Theater-Notizen aus Leipzig“, in: Hesperus (1826), S. 727f., hier S. 728.

[2] Zum Auftritt am 16.07.1826 vgl. „Theater-Notizen aus Leipzig“, in: Hesperus (1826), S. 947.

[3] Zum Auftritt am 05.07.1826 in La clemenza di Tito von Mozart vgl. „Theater-Notizen aus Leipzig“, in: Hesperus (1826), S. 727f., hier S. 728.

[4] Rolle in Euryanthe von Carl Maria von Weber.

[5] Zu Josephine Schulzes Aufenthalt in Frankfurt am Main vgl. „Frankfurter Volksbühne“, in: Didaskalia 02.08.1826, nicht paginiert; dass., in: ebd. 06.08.1826, nicht paginiert; dass., in: ebd. 13.08.1826, nicht paginiert; E.K., „Würdigung zweier in einem hiesigen Blatte enthaltenen Urtheile über Mad. Schulze als Vitellia in Mozarts Titus“, in: ebd. 17.08.1826, nicht paginiert; „Frankfurter Volksbühne“, in: ebd. 20.08.1826, nicht paginiert; dass., in: ebd. 27.08.1826, nicht paginiert; dass., in: ebd. 31.08.1826, nicht paginiert; „Chronik der Frankfurt National-Bühne“, in: Iris (1826), S. 627f.; „Theater. Ueber Madame Schulze als Vitellia, in der Oper Titus, Aufführung vom 29. Juli“, in: ebd., S. 640; „Chronik der Frankfurter National-Bühne“, in: ebd., 647f.; Theater. Ueber Madame Schulze als Vitellia, in der Oper Titus, Aufführung vom 9. August“, in: ebd., S. 651f.

[6] Zu Josephine Schulzes Aufenthalt in Kassel vgl. Spohr an Wilhelm Speyer, 02.08.1826; 12., „Cassel den 5. Sept. 1826“, in: Minerva (1826), S. 95f.; „Cassel, im September“, in: Flora (1826), S. 709f.; „Repertoire des Kurfürstlichen Hoftheaters zu Cassel“, in: Tagebuch der deutschen Bühnen (1826), S. 264-269, hier S. 267.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (22.05.2024).