Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,95

Sr. Wohlgeb
Herrn Wilhelm Speyer
in
Offenbach a/m

nebst einer Rolle Musika-
lien in blauem Papier, gez.
H.W.S.


Cassel den 9ten
May 26.

Geliebter Freund,

Im Begriff abzureisen, schreibe ich Ihnen noch in Eile diese Zeilen. Es ist recht traurig, daß Sie nicht nach Düsseldorf kommen können, und doppelt traurig die Veranlassung. Hoffentlich geht es doch wieder besser mit Ihrer lieben Frau.
Beykommend schicke ich Ihnen das Quintett. Gestern abend haben wir es zum ersten mal bey mir unsern Kunstfreunden zu hören gegeben. Wir hatten es vorher probirt, ich kann sagen einstudirt und so verfehlte es seine Wirkung nicht. Mir scheint es das beste meiner Quintetten doch hat es vielleicht nur den Reitz der Neuigkeit für sich. – Wenn Sie es bey sich machen wollen, so müssen die Stimmen erst von jedem eine Einzelne geübt und dann das Ganze recht zusammen studirt werde. Das Schwere ist das Scherzo. – Leben Sie wohl
Herzliche Grüße von uns allen. Ihr L. Spohr.

NS. Sie können mir einen Brief ersparen, wenn Sie die Güte haben der Madame Elmenreich sagen zu lassen, daß Sie uns Partitur und Buch der Dame [blanche] so bald wie möglich übersenden soll.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Speyer, Wilhelm
Erwähnte Personen: Ellmenreich, Friederike
Speyer, Charlotte
Erwähnte Kompositionen: Boïeldieu, François-Adrien : La dame blanche
Spohr, Louis : Quintette, Vl 1 2 Va 1 2 Vc, op. 69
Erwähnte Orte: Düsseldorf
Kassel
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1826050902

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Speyer an Spohr. Der nächste Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Speyer, 24.05.1826.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (24.02.2016).