Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,90

Sr. Wohlgeb
Herrn Wilhelm Speyer
in
Offenbach a/m
zu erfragen bei Herrn Senator Pensa in Frankfurt a/m


Cassel den 10ten Febr.
26.

Geliebter Freund,

Überbringer dieses sind die Gebrüder Bohrer. Ihnen sicher als ausgezeichnete Virtuosen bekannt, weshalb ich zu deren Lob nichts zu sagen brauche. Das Zusammenspiel dieser Brüder in Duetten besonders ist so vollendet, daß es gar nichts zu wünschen übrig läßt. Was Sie zum Vortheil meiner Empfohlenen thun können, dazu wird es nicht erst meiner Bitte bedürfen.
Mein Oratorium1 ist nun fertig und ich stehe wegen dessen Aufführung sowohl mit dem Rheinischen Musikverein als auch mit dem an der Elbe in Unterhandlung. Vorher werde ich hier am Charfreitage noch eine Aufführung dessen zum Besten der Armen veranstalten.
Die 525 fl für Hasemann’s Violoncell sind an Vauchel abgeschickt und wir nun unserer Bürgschaft enthoben.
Haben Sie doch die Güte das Fragment von der Partitur der Joconde bey Herrn Schmidt ab[???]n zu lassen und es mir mit erster fahrenden Post zu übersenden; wir haben Gelegenheit hier ganz in der Nähe das Fehlende schreiben zu lassen.
Herzliche Grüße von uns allen an die Ihrigen. Mit inniger Freundschaft stets ganz

der Ihrige
L. Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Speyer, Wilhelm
Erwähnte Personen: Bohrer, Anton
Bohrer, Max
Hasemann, Nicolaus
Pensa, Bernhard
Schmidt (Kopist in Frankfurt am Main)
Vauchel, Jean
Erwähnte Kompositionen: Isouard, Nicolas : Joconde
Spohr, Louis : Die letzten Dinge
Erwähnte Orte: Düsseldorf
Nordhausen
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1826021002

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Speyer, 09.01.1826. Der nächste erschlossene Brief von Speyer an Spohr ist derzeit verschollen.

[1] Die letzten Dinge.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (23.02.2016).