David de Groot an Louis Spohr in Kassel

Hochverehrter Herr Kapellmeister!

Meine Reise nach den Haag, habe ich glücklich zurückgelegt, und bereits schon mit einigen Lobes im hiesigen Abonnementskonzert und, wenn ich mich so ausdrücken darf, mit Lautem Beifall aufgetreten¹. Später hin, werde ich noch einmahl in demselben Zirkel und zwar mit der Gesang Scene Ihrer treflichen Komposition auftrete². Hier mit muss ich aber alle meine ferneren Unternehmungen, wegen den vorhanden seyenden Weinachtstagen, die hier im Land so Strenge gefeyert werden, und wodurch mir ein Zeitraum vom beinah 14 Tagen Verloren geht, einstellen. für den Monath Januar hingegen, sind mir [??? En]gagementen³ angeboten, weshalb ich mich dann auch genöthigt sehe, Sie theuester Herr Kapellmeister zu bitten, mir bei dem Herrn General Director Feige, einen Verlängerungs Urlaub von 4 Wochen aus zu wirken. Versagt man mir dieses, so würde ich nicht allein keinen Vortheil von meiner Reise ziehen sondern, mit Geldverlust wieder zurückkehren müssen. –
Ich Schließe daher mit der innigsten bitte, doch ja meine Ansuchen so viel möglich zu beherzigen, wodurch ich nur allein im Stande sagen werde, meine Pekunjäre Verhältnissen zu verbessern. – Mit der größten Hochachtung hat die Ehre sich zu zeichnen

Ihr ergebenster Diener
de Groot jr.