Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287


[…] Schreiben folgt der gewünschte Auszug unserer Rechnung.
Die Oper1 ist nicht mit darauf2, indem ich, wie schon gesag3, für den Fall daß die selbe in Aufnahme kommt das dafür verlangte Honorar zu wenig finde und ich Ihnen schon selbst ein den Umständen angemessenes Honorar dafür senden werde, denn ich will mir, nach der Künstlersprache, keine Riemen aus der Haut der Componisten schneiden, sondern mich lieber gehörig placken, um jene nach Kräften zufrieden zu stellen; helfen wird mir's freylich nicht, denn wenn der Künstler nicht auf so einen an's Schreibpult geschmiedeten Verleger losziehen kann, so ist er krank.
Morgen früh besucht Sie

Freund
Peters4


Leipzig im Febr. 1824
Rechnung für Herrn K.M. Spohr von C.F. Peters





1822


1823




Merz
Juny

April
Der letzte Posten der vorherigen Rechnung war
Rth. 300. – für 3 Quattuors Op. 58 welche ich im Febr. 1822
durch einen Wechsel von 540. – auf Gayl in Fr. tilgte.
Baar an Mad. Spohr bei der Durchreise5 Rth.(?) 52 Preuß Crt.    Rth.
Zahlung an Streicher. fl. 280. Rth. 186.16
davon ab für Zahlung an Mathaei Rth. 150. –
für Anweisung auf Mechetti in Wien fl. 100. – W.Wg. '' 26.16 176.16
an 2. Wechsel auf Frankfurt fl. 904



50


10
500












 





 

Davon ab als Honorar für
Potpourri [???] O. 59
Ouverture zu Faust O. 60
Quattuor O. 61
Concert 10me O. 62
560



400
 





 
    Bleiben auf neue Rechnung gut Rth.
Für den Clavierauszug von Jessonda hat Spohr von
Herrn Peters 200 Rth. Erhalten im Januar 1824.
Ferner an Herrn Peters verkauft im Jahr 1824, im Januar:
1) Ouverture von Jessonda
2) Doppel-Quartett
3) Potpourri f. Violine über Themen aus Jessonda
4) Potpourri f. Violine u. Violoncelle
5) Solo-Quartett6
6) 3 Violin-Duetten
160



50
150
55
55
150
300




Rth.




 
    Summe
Hiervon gehen noch an H. Peters zu zahlende
760
160
Rth.
Rth. ab
    bleiben Spohr zu Gute 600 Rth.

Dieses Geld hat Spohr von Peters erhalten ferner noch 300 Rth, für den Clavierauszug vom Berggeist im September 1825



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Peters, 08.08.1825. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Peters an Spohr, 13.10.1825.
Da der Anfangsteil dieses Briefs offensichtlich fehlt, muss das Datum erschlossen werden. Da Peters in der Grußformel schreibt, er werde Spohr „Morgen früh“ besuchen, dürfte dieser Brief auf Spohrs Leipzigaufenthalt anlässlich der Erstaufführung seiner Oper Der Berggeist entstanden sein. Seiner eigenen Angabe nach verließ er Leipzig am 20.09.und traf am 23. wieder in Kassel ein (vgl. Spohr an Wilhelm Speyer, 23.09.1825). Da er am 05. seine Leipzigreise begann (vgl. Spohr an Speyer, 04.09.1825), dürfte er – eine Reisedauer von ebenfalls drei Tagen vorausgesetzt – um den 08. nach Leipzig gekommen sein. Demnach entstand dieser Brief zwischen 08. und 19.09.1825.

[1] Der Berggeist.

[2] Vgl. dagegen den letzten Satz am Schluss der Rechnung.

[3] Vgl. Peters an Spohr, 04.06.1824.

[4] Auf der von Peters freigelassenen Rückseite dieser Seite befindet sich eine deutlich spätere Notiz von Dorette Spohr.

[5] Nachdem Louis Spohr seine Kasseler Stelle bereits im Januar angetreten hatte, reise Dorette Spohr mit den Töchtern erst im März von Dresden aus nach (vgl. Spohr an Wilhelm Speyer, 11.03.1822). Peters erwähnt ihren Leipzig-Aufenthalt auch am 20.03.1822.

[6] Op. 68.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (08.06.2020).