Autograf: Wienbibliothek im Rathaus Wien (A-Wst), Sign. H.I.N.-74437
Inhaltsangabe 1: Autographen-Sammlung enthaltend Musiker-Briefe und Musik-Manuskripte aus dem Nachlasse des berühmten Komponisten Louis Spohr (1784-1859) nebst Beiträgen aller Art (Fürsten, Staatsmänner, Dichter, Gelehrte, Künstler, etc.) aus dem Besitz eines bekannten Berliner Sammlers. Versteigerung zu Berlin Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Oktober 1894 (= Katalog Liepmannssohn), Berlin 1894, S. 73
Inhaltsangabe 2: Musiker-Autographen darunter viele eigenhändige Musikmanuscripte (= Katalog Liepmannssohn 174), Berlin 1910, S. 106

Frankfurth den 4. July 825.
 
Hochgeehrtester Herr Kapellmeister!
 
Ich gebe mir die Ehre Ihnen anzuzeigen, daß ich als gestern hier angekommen, und 11t d.M. den Othello1, 13t am Mittwoch den Telasko in Ferd. Cortez singen2, den 14t3 abreise, und 15t Abends darauf in Cassel sicher eintreffen werde. Zugleich bitte ich Sie, mich vor der Aufführung der Libussa einmahl debutiren zu laßen; am wünschenswerthesten wäre mir Othello4, sollten5 aber die dortigen Verhaltniße dieses nicht gestatten, so bitte ich6 in jedem Fall um den Joh. v Paris; Ich überlaße Ihrer hohen künstlerischen Einsicht mir beystimmen zu wollen, daß die Ensembls der Libussa ungeheure Längen, ohne mindesten Interesse haben, die für den Sänger äußerst zermürbend sind. Ihrer billigkeit gehorchend, werden Sie mir durch Abbiegung manches erleichtern wollen. Schlüßlich freue ich mich sehr auf den Augenblick Ihnen hochgeehrtester Herr die ausgezeichnete Achtung7 persönlich zu beweisen, mit der ich die Ehre habe mich zu unterzeichnen, als
 
Ihren
ergebensten
Fr. Wild

Autor(en): Wild, Franz
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Boïeldieu, François-Adrien : Jean de Paris
Kreutzer, Conradin : Libussa
Rossini, Gioachino : Otello
Spontini, Gaspare : Fernand Cortez
Erwähnte Orte: Frankfurt am Main
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Stadttheater <Frankfurt am Main>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1825070444

Spohr



Der letzte erscholssene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Wild , zwischen 09. und 20.05.1825. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Wild an Spohr, 15.06.1826.

[1] Vgl. „Frankfurter Volksbühne“, in: Didaskalia 17.07.1825, nicht paginiert.
 
[2] Vgl. „Frankfurter Volksbühne“, in: Didaskalia 13.07.1825, nicht paginiert.
 
[3] Hier gestrichen: „darauf“.
 
[4] Vgl. Wilhelm Speyer an Spohr, 06.07.1825.

[5] Hier zwei Buchstaben gestrichen.
 
[6] „ich“ über der Zeile eingefügt.
 
[7] Hier gestrichen: „zu b“.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (04.08.2017).