Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287[Seyfarth, J.L.:1

Dem Herrn
Herrn L Spohr
Grosherzogl. Hess Cassel Capellmeister
Wohlgebohren
in
Cassel
 
Durch Güte0
 
 
Ew. Wohlgebohren
 
meinen herzlichsten Dank für die mir durch dortigen Herrn Bender gemachte Benachrichtigung über die in pecuniaerer Hinsicht für den Aufenthalt meines Bruders zu treffenden Veranstaltungen hiemit abstattend, unterlasse ich in Bestätigung meines dienlichen(?) Letzten noch zu bemerken daß bereits früher schon wir hier auf Bedacht nahmen, und bis auf die, von Ihnen hochverehrter Herr Kapellmeister zu gewärtigende Annahme Annahme1 des jungen Mannes unsere völlige Einrichtung trafen. Es ist der Wunsch unserer dortigen Verwandten2 daß mein Bruder, falls Sie, Ihm erlauben in der Kürze zu Ihnen zu kommen, wenn auch nur einige Zeit bei selbigen abtreten und wohnen möge. Da ich jedoch nicht weiß in wie fern Ihnen, Geschätzter Herr Spohr! dieses für die musikalische Bildung des jungen Menschen, convenire, so erlaube ich mir hierüber Ihre Wünsche zu befragen. Schlieslich darf ich wohl kaum erst erwähnen daß hinsichtlich des Ihnen zuständigen Honorares II(???)3 Rth. pr Stunde, wir völlig einig gehen, und ganz nach Ihren Wünschen Ihnen selbiges durch meinen Handlungsbanquiers in runden Summen von 100 Rth. oder monatlich püncktlich berichtigen werde.
Der ich Ihrem Werthen Nächsten entgegen sehend mit vorzüglicher Hochachtung bin stets Ihr gewidtmeter(???) und
 
Ew Wohlgeboren
ergebener
JLSeyfarth
 
Hamburg d 26 Jun
1825

Autor(en): Seyfarth, John Leopold
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Bänder, Conrad
Seyfarth, Johann Heinrich
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1825062640

Spohr



Der nächste erschlossene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an John Leopold Seyfarth oder Johann Heinrich Seyfarth, 27.09.1825.
 
[0] [Ergänzung 28.10.2021:] „Schließt man den Brief Jemanden zur Uebergabe bei, so schreibt man auf die Adresse: ,Durch Inlage‘ – ,durch Beischluß‘ – ,durch Einschluß‘ – ,durch Güte‘ [...]“ (Neuester und vollständigster deutscher Universal-Muster-Briefsteller, sowie österreichischer Privat-Geschäfts-Secretär, welcher alle im bürgerlichen Leben vorkommenden schriftlichen Aufsätze zu verfassen lehrt, Bd. 1, o.O. [1842], S. 124).
 
[1] „Annahme“ tatsächlich in zwei aufeinanderfolgenden Zeilen wiederholt.
 
[2] Noch nicht ermittelt; vielleicht der Wirt George Seifert (vgl. Kasselsches Addreß-Buch (1834), S. 192).
 
[3] Falls die Schreibung richtig transkribiert sein sollte, wäre dies Honorar doppelt so hoch, wie bei Spohrs anderen Schülern.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (24.05.2019).