Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,231

Herrn
Kapellmeister Louis Spohr
Wohlgeb
Cassel
in Hessen.


Offenbach am 4 Juni 1825.

Theurer Freund!

Meinen Brief aus Amsterdam worin ich Ihnen die Aufführung der Jessonda in Cöln beschrieb, werde Sie hoffentlich erhalten haben. Wie ich höre, ist Jessonda zur Einweihung im Theater in Aachen am 15 May mit großem Beifall gegeben worden.1 – Seit ein paar Tagen bin ich aus London zurück, und heute wollte ich endlich anschicken, Ihnen einen Reisebericht mit zu theilen; und es zugleich bitter beklagen daß Ihre Reise hieher, wie es scheint, durch den Plan, nach Brschwg.2 zu gehen, vereitelt ist: als mir vor ein paar Stunden H. de Groote sagte, er hätte aus Ihrem Munde vor 8 Tagen vernommen, daß Sie sich zur Rheinreise bestimmt hätten und in Kurzem hier ankommen würden. – Wie sehr mich diese Nachricht freute, mögen Sie sich denken und nun erwarte ich umgehend von Ihnen die Bestätigung sowie die Anzeige des Tags Ihrer Ankunft. – Daß Graf Brühl Ihnen die neue Bearbeitung des Macbeth zur Composition gesandt, dafür möge ihn Gott segnen, denn gewiß war es eine dankbare Arbeit für Sie. Begierig bin ich, aus Berlin etwas darüber zu hören. – Ich habe heute viel zu thun, und muß schließen[.] Jedenfalls erwarte ich [um]gehend Ihren Brief mit der angenehmen Bestäti[gung.] Von Herzen der Ihrige WmSp.

Autor(en): Speyer, Wilhelm
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Brühl, Karl Moritz von
Groot, David de
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Jessonda
Spohr, Louis : Macbeth
Erwähnte Orte: Aachen
Amsterdam
Berlin
Braunschweig
Köln
London
Erwähnte Institutionen: Königliche Schauspiele <Berlin>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1825060432

Spohr



Dieser Brief schließt direkt an Speyer an Spohr, 12.05.1825 an. Spohr beantwortete diesen Brief am 10.06.1825.

[1] Vgl. „Aus Aachen, im September”, in: Zeitung für die elegante Welt 25 (1825), Sp. 1638f., 1647f., 1656, 1663f., 1672 und 1680, hier Sp. 1639; G.R. „Aachen, 15. Mai”, in: Didaskalia 05.06.1825, nicht paginiert

[2] Braunschweig.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (23.02.2016).