Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287[Brühl:4

Ew Wohlgeboren benachrichtige ich hierdurch, daß auf meinen unterthänige Vorstellung, Seine Majestät dem König, das frühere durch die General-Musik-Direcktion1 veranlaßte Verbot aufzuheben geruht, nach welchem keinem fremden Künstler ohne Ausnahme, sein Werk hier selbst zu dirigiren, erlaubt seyn sollte, um daß namentlich in Hinsicht Ihrer Allerhöchstdieselben diese Angelegenheit lediglich meinem Gutachten mit der Bestimmung Eines Hohen Haus-Minister2 anheimgestellt.3
Da es nun von jeher, meiner Ansicht nach, zu den sehr billigen Wünschen eines Componisten gehört, gewöhnlich sein Werk wenigstens einmal öffentlich zu leiten so autorisire ich hierdurch Ew. Wohlgeboren, zufolge der mir gewordenen Vollmacht, und in Rücksicht der besonderen Achtung, welche Sie in der musikalischen Welt sich mit Recht erworben, die nächste Aufführung Ihrer Oper Jessonda in Person zu dirigiren.
 
CGrafBruehl
 
Berlin
den 10ten Februar 1825.
 
An den Kurfürl. Hessischen Kapellmeister
Herrn Spohr.
Wohlgeboren
hier

Autor(en): Brühl, Karl Moritz von
Königliche Schauspiele
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Friedrich Wilhelm III. Preußen, König
Spontini, Gaspare
Wittgenstein, Ludwig zu
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Jessonda
Erwähnte Orte: Berlin
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1825021044

Spohr



Der letzte belegte Brief dieser Korrespondenz ist Brühl an Spohr, 06.12.1823. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Brühl an Spohr, 16.02.1825.
 
[1] Durch Gaspare Spontini (vgl. Wilhelm Altmann, „Spontini an der Berliner Oper. Eine archivalische Studie”, in: Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft 4 (1902/03), S. 244-292, hier S. 273).
 
[2] Ludwig zu Sayn-Wittgenstein (vgl. ebd.).
 
[3] Vgl. ebd.; Louis Spohr, Lebenserinnerungen, hrsg. v. Folker Göthel, Tutzing 1968, Bd. 2, S. 138f., Text mit fehlerhafter Paginierung auch online; ders., Louis Spohr’s Selbstbiographie, Bd. 2, Kassel und Göttingen 1861, S. 166ff.; Walter Ederer, „Louis Spohrs Besuche in Berlin. Ein Beitrag zur preußischen Musikgeschichte”, in: Louis Spohr. Festschrift und Ausstellungskatalog zum 200. Geburtstag, hrsg. v. Hartmut Becker und Rainer Krempien (= Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Ausstellungskatalog 22), Kassel 1984, S. 65-90, hier S. 76.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (11.11.2016).