Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Hamburg d. 3 Jan 1825
Geehrter Herr Capell-Meister.
Ihr mir bestimmtes Schreiben vom 30t Dec. erhielt ich. Welchen es auf mich und meine Mutter machte können Sie sich nicht denken; nehmen Sie an zweier(???) Plan und einziger Wiunsch auf einmal gänzlich zertrümmert zu sehen, ohne ein Fünkchen Hoffnung? und ich der so sehnlich Antwort erwartete und schon im Vorgefühl meinen Wunsch erfüllt zu sehen als voller Freudigkeit beinahe den halben Brief zeriß, denken Sie mein Erschrecken bey Lesung Ihres Schreibens.
Ich bitte Sie in meinem und meiner Mutter Nahmen recht wohl sehr werther Herr Capellmeister lassen Sie mir nur wöchentlich eine viertel Stunde Ihres außerordentlichen Unterrichts zukommen und Sie machen mich zu Ihrem ewigen Schuldner. Ich habe mich bis jetzt immer sehr quälen müssen und mit Freude immer an den Augenblick gedacht wo ich als Künstler auftrefen und in den Stand gesetzt sein werde meiner armen Mutter deren einzige Stütze ich bin ein sorgenloses Alter zu bereiten und hoffte ganz gewiß durch Ihre Güte meinem Zweck näher zu kommen. Ich habe mich schon an einigen Ihrer so schönen Compositionen etwas vorbereitet um Ihre Schule zu genießen die doch für die erste anerkannt wird, und um als Künstler aufzutreten die nothwendigste ist. Daher bitte ich nochmahls lassen Sie meine Bitte Gewährung finden, und wenn es noch so wenig Zeit wäre gönnen Sie sie mir und ich bin Ihr ewiger Schuldner dafür. Ich bitte ganz gehorsamst wenn es Ihnen möglich ist um baldige Antwort und Hochachtung
Ferdinand Rahles.
Autor(en): | Rahles, Ferdinand |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | |
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Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1825010344 |
Dieser Brief ist die Antwort auf den derzeit verschollenen Brief Spohr an Rahles, 30.12.1824.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (09.08.2022).