Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,72
Cassel den 5ten
Nov. 24.
Geliebter Freund,
Beykommend erhalten Sie die gewünschten Briefe.1 Wenn Sie Ende November über Dresden zurückreisen, so werden Sie dort Jessonda sehen, indem die erste Aufführung auf den 30sten dieses festgesetzt ist. – Sie hätten übrigens die Hinreise wohl über Cassel machen können; Sie würden auch nicht gereiset seyn, denn in Berlin werden wir schwerlich zusammentreffen können, da ich hier jetzt noch keine Bestimmung über die Zeit der Aufführung der Jessonda erhalten habe. Wenn Sie darüber, so wie über die Besetzung von Spontini etwas entscheidendes erfahren können, so bitte ich, es mir mitzutheilen. – Hasemann ist von einer schweren Krankheit völlig wieder hergestellt und versieht seit 14 Tagen seinen Dienst wieder. – An Guhr werde ich das verlangte absenden. – Die neue Oper2 ist bis auf’s letzte Finale fertig. – Übermorgen geben wir Faust zum ersten mal nach 1½ jähriger Ruhe wieder und ich hoffe, es wird eine gute Vorstellung werden.
Nach Ihrer Rückkehr von Berlin hoffe ich auf einen langen Bericht über Ihre Reise und deren Kunstgenüsse.
Leben Sie wohl und reisen Sie glücklich. Stets
Ihr treuer Fr.
L. Spohr.
Autor(en): | Spohr, Louis |
Adressat(en): | Speyer, Wilhelm |
Erwähnte Personen: | Guhr, Carl Hasemann, Nicolaus Spontini, Gaspare |
Erwähnte Kompositionen: | Spohr, Louis : Der Berggeist Spohr, Louis : Jessonda |
Erwähnte Orte: | Berlin Dresden Kassel |
Erwähnte Institutionen: | Hoftheater <Dresden> Hoftheater <Kassel> Königliche Schauspiele <Berlin> |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1824110502 |
Dieser Brief ist die Antwort auf einen verschollenen Brief von Speyer an Spohr. Speyer beantwortete diesen Brief am 19.11.1824.
[1] Vermutlich Empfehlungsbriefe für Speyers geplante Reise nach Berlin und Dresden. Speyers Antwortbrief zufolge war einer der Briefe an Gaspare Spontini gerichtet. Derzeit verschollen.
[2] Der Berggeist.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (22.02.2016).