Louis Spohr an Friedrich Christian Hildebrand in Meiningen

Sr. Wohlgeb.
dem Herrn Kammermusikus
Fr. Hildebrand
in
Meiningen.


Cassel den 3^ten
October 24.

Wohlgeborener Herr,

So gern ich Sie wieder hier sähe, so kann ich doch nichts dafür thun, daß Ihre Forderung von 600 Rth. genehmigt werde, da unsere Verhältnisse nicht erlauben über 500 Rth. hinauszugehen, weil wir sonst Leute unzufrieden machen würden, die bey den Blasinstrumenten sogar weniger haben wie z. B. der erste Flötist¹, der nur 400 Rth. hat.
Sollten Sie also von Ihrer Forderung nicht abstehen, so muß ich die Unterhandlungen als abgebrochen betrachten nd anderwärts solche anknüpfen.
Hierüber Ihre Entscheidung entgegen sehend hochachtungsvoll

Ihr
ergebenster Dr.
L. Spohr.