Autograf: dem Druck zufolge um 1908 im Besitz von A. Weber in Darmstadt
Druck: Wilhelm Altmann, „Aus Gottfried Weber's brieflichem Nachlass”, in: Zeitschrift der internationalen Musikgesellschaft 10 (1908/09), S. 477-504, hier S. 495 (teilweise)

Cassel, d. 17. Juli 1824.
 
[...] Recht gerne möchte ich, Ihrer gütigen Aufforderung zu genügen, Ihnen einen Beitrag für Ihre Zeitschrift1 einsenden, allein teils bin ich jetzt in meinen von Theaterarbeiten freien Stunden so ganz mit der Komposition einer neuen Oper beschäftigt2, daß ich an nichts anderes zu denken vermag, teils bin ich ein sehr ungeübter Schriftsteller, der nur bei ganz besondern Veranlassungen laut wurde3 und auch dieses Lautwerden schon zu bereuen hat, und endlich fehlt es mir an Stoff, da ich mich der Kritik, zu der ich wohl Neigung hätte, enthalten muß, da sie den Komponisten gar zu gern gemißdeutet wird. Finde ich indessen Veranlassung zu schreiben, so will ich es gern einsenden, um Ihr Unternehmen, wofür ich mich recht sehr interessire, auch tätig zu unterstützen.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Weber, Gottfried
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Der Berggeist
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1824071713

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Weber an Spohr. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Weber, 23.09.1825.
 
[1] Gottfried Webers Zeitschrift Cäcilia.
 
[2] Der Berggeist.
 
[3] Hierbei handelt es sich vor allem um Spohrs Berichte über das Musikleben von seinen Konzertreisen: Louis Spohr, „Neapel, den 25. März”, in: Allgemeine musikalische Zeitung 19 (1817), Sp. 320-327; ders., „Musikalische Notizen gesammelt von Louis Spohr während seines Aufenthaltes in London von Ende Februar bis Ende Juny 1820”, in: ebd. 22 (1820), Sp. 521-530; ders., „Briefe aus Paris”, in: ebd. 23 (1821), S. 139-144, 156-162, 177-184 und 189-195. Zwei andere Texte dienten der Werbung seiner Messe op. 54 (ders., „ Einige Bemerkungen über die deutschen über die deutschen Gesang-Vereine, nebst Ankündigung eines neuen für sie geschriebenen Werkes”, in: ebd. 23 (1821), Sp. 817-820) und seiner Oper Jessonda (ders., „Aufruf an deutsche Komponisten”, in: ebd. 25 (1823), Sp. 457-464). 
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (16.10.2015).