Autograf 1: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. Mus.ep. Spohr-Correspondenz 2,255 (teilweise)
Autograf 2: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. Mus.ep. Weber, C. M. v. 28 (teilweise)
Druck: [Ernst Rychnovsky], Beschreibendes Verzeichnis der Autographen-Sammlung Fritz Donebauer in Prag, 2. Aufl., Prag 1900, S. 310f. (teilweise)
Online-Edition: Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition
Inhaltsangabe 1: Sammlung Fritz Donebauer, Prag. Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters. Versteigerung vom 6. bis 8. April 1908 (= Katalog Stargardt), Berlin 1908, S. 97
Inhaltsangabe 2: Georg Kinsky, Versteigerung von Musiker-Autographen aus dem Nachlaß des Herrn Kommerzienrates Wilhelm Heyer in Köln im Geschäftslokal der Firma Karl Ernst Henrici. Montag, den 6 und Dienstag, den 7. Dezember, Bd. 1, Berlin 1926, S. 101
Beleg 1: Autographen-Sammlung enthaltend Musiker-Briefe und Musik-Manuskripte aus dem Nachlasse des berühmten Komponisten Louis Spohr (1784-1859) nebst Beiträgen aller Art (Fürsten, Staatsmänner, Dichter, Gelehrte, Künstler, etc.) aus dem Besitz eines bekannten Berliner Sammlers. Versteigerung zu Berlin Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Oktober 1894 (= Katalog Liepmannssohn), Berlin 1894, S. 72
Beleg 2: Sammlung Fritz Donebauer, Prag. Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters. Versteigerung vom 6. bis 8. April 1908 (= Katalog Stargardt), Berlin 1908, S. 97

Innig verehrter Freund!

Im Trubel des Ausziehens nach Hosterwitz begriffen, mögen Sie gütigst das gewiß confuse dieser Zeilen entschuldigen.
Hier folgt verlangtermaßen Euryanthe, die ich Ihrer Theilnahme &(?) Vatersorge bestens empfehle. Läßt es sich thun, ohne irgend besondere Umstände, daß ich das Honorar bald erhalten kann, so würde mir etwas angenehmes dadurch geschehen, da ich in der Hälfte Juny in das Marienbad zu gehen gedenke.
Nun zu Ihrer Jessonda. die Besezzung die Sie wünschen, will, unter uns gesagt, dem H. Geh. Rath1 nicht recht gefallen, weil er allerdings sich um des Repertoirs willen sträuben muß unsre beiden ersten Sängerinnen oft in einer Oper beisammen zu haben. besonders da die Funk in allen italien. Opern beschäftiget ist. Er meinte also, ob die Jessonda nicht von der Devrient, und Amazili von der Veltheim, oder Haase, gegeben werden könne. die Devrient hat eine großartige Stimme, Heldenfigur und Spiel. die Veltheim haben Sie nun gesehen. ich referire Ihnen hier dieses blos, meiner Pflicht gemäß. Sind sie es nicht ganz zufrieden, so soll es meine Sorge sein, daß Ihre Wünsche in ihrem ganzen Umfange erfüllt werden. dieß bin ich Ihnen vor der Welt und meinem Herzen als Künstler und Freund schuldig. Vor dem Herbst möchte die Aufführung nicht wohl thunlich sein. im halben May geht die Devrient auf Urlaub. dann ich.
Von Gerstäkkers hoffe ich recht viel von Ihnen zu hören. In meinem Hause geht es gut. ich bin noch immer allein im Dienst, und so abgemattet und hinfällig – Geduld!!!
die besten Grüße meiner Frau an Sie und Ihre liebe Gattin und Töchter. der Himmel erhalte Sie gesund und froh.
Mit inniger Hochachtung und Freundschaft

Ihr Weber.

Dresden d. 27. Aprill 1824.

Autor(en): Weber, Carl Maria von
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Funck, Friederike
Gerstäcker, Friedrich (Vater)
Haase, Julie
Könneritz, Hans Heinrich von
Schröder-Devrient, Wilhelmine
Veltheim, Charlotte
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Jessonda
Weber, Carl Maria von : Euryanthe
Erwähnte Orte: Dresden
Hosterwitz
Marienbad
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Dresden>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1824042743

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Spohr an Weber. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Weber an Spohr, 11.10.1824.
Weber erwähnt diesem Brief in seinem Tagebucheintrag vom gleichen Tag (Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe. Digitale Edition).
[Ergänzung 23.04.2019: Der Auktionskatalog von 1926 bemerkt: „Der Schluß des Briefes mit der Unterschrift ist abgeschnitten und von fremder Hand ergänzt“. Demnach wurde Autograf 2 vermutlich zwischen den Auktionen 1908 und 1926 abgetrennt.]

[1] Der Intendant Hans Heinrich von Könneritz.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (01.02.2019).