Autograf: nicht ermittelt
Abschrift: Hessisches Staatsarchiv Marburg (D-MGs), Sign. Best. 300 A 7/1, Bl. 56r

Sr. Wohlgeboren
dem Herrn Bauer Professor am Conservatoir
der Musik zu Prag.


Cassel den 4ten März
1824.

Wohlgeborner Herr,

Nachdem die Intendanz unserer Hofkapelle die Genehmigung S.K.H.1 des Kurfürsten zu Ihrer Anstellung erhalten hat, beeile ich mich, Ihnen diese, auch für mich angenehme Nachricht mitzutheilen. Dieser Brief sicher Ihnen also kontractlich bis zu dem Augenblicke, wo Sie hier Ihr Fürstliches Dekret erhalten werden, die Stelle des ersten Oboisten in unserer Hofkapelle mit 500 Rth. jährlichen Gehalt zu, auch habe ich Ihnen 50 Rth. Reisegeld ausgewirkt, obgleich bisher nur 30 Rth vergütet wurden. Vom 1ten Juli dieses Jahres an, treten Sie hier in Gehalt und rechne ich darauf, Sie spätestens den 8ten Juli hier eintreffen zu sehn.
Wenn wir uns freuen in Ihnen ein neues geschicktes Mitglied unserer Kapelle gewonnen zu haben, so werden auch Sie mit Vergnügen einem Verein sehr ausgezeichneter Künstler beitreten, von dem die Kunst auf eine Weise ausgeübt wird wie in wenigen Städten Europas.
Mit vorzüglicher Hochachtung

Euer Wohlgeboren
ergebenster Diener
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Bauer, Friedrich
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Hofkapelle <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1824030413

Spohr



Der nächste überlieferte Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Bauer, 08.06.1824.
Die Hervorhebungen in der Abschrift dienen offensichtlich dem Zweck, den arbeitsrechtlichen Status der Anstellung von Bauer zu klären; die Abschrift befindet sich in der Akte „Reduktion des Hoftheaters und die Verpachtung desselben“ und Bauer wurde als nicht lebenslänglich angestellt zum 15.06.1831 entlassen (vgl. Karl Feige an Spohr, 28.04.1831).

[1] Abk. f. „Seiner Königlichen Hoheit“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (26.11.2021).