Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,216

Herrn
Hofkapellmeister Louis Spohr
Wohlgeb
Cassel
in Hessen


Offenbach, 7 Dec. 1823.

Theurer Freund!

Die Zahlung von 16 Pfund Sterling für Rechnung Ries in London wird Ihnen durch Herrn Feidel für Rechn. d. Hr. David Feidel dafür und auf Ordre d’Herrn M.J. Hertz bezahlt werden. Sollte dieses noch nicht geschehen sein, so erinnern Sie den Hr. Feidel. Wahrscheinlich werden Sie nun im Besitz des Hauses sein.
Faust wird hier häufig gegeben. Die Rotthammer ersetzt die Braun als Kunigunde. Das Hauß ist immer überfüllt, und die Anerkennung wahrhaft. Jessonda wird folgendermaßen besetzt: Jessonda (Bamberger) Amazili (Rotthammer) Tristan (Nieser) Lopez (Gröser) Dandau (Dobler)1
Sagen Sie mir, wann Ihre Reise nach Berlin stattfindet, und schreiben Sie mir, ich bitte sehr darum, das Resultat der ersten Aufführung. – Wie ist es mit Spontini? Haben Sie nicht Widriges zu fürchten?

Für heute muß ich schließen
Ewig Ihr wahrerfd(?)
WmSpy.



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Speyer, 24.11.1823. Speyer beantwortete diesen Brief am 14.02.1824. Dazwischen entstand noch ein Empfehlungsschreiben von Spohr für Hubert Ries an Speyer, 06.01.1824.

[1] Vgl. „Frankfurter Volksbühne”, in: Didaskalia 09.05.1824, nicht paginiert.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (18.02.2016).