Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287[Schade, J.G.:08

Herrn Capellmeister
Louis Spohr
Wohlgebohren
Zu Cassel

Frey


Theuerster Freund.

Recht angenehm haben Sie mich durch ihre gütige Zuschrift überrascht; Nach den allgemein verbreiteten Gerüchten waren Sie nebst H. Feige und Wiele noch ganz allein von der Capelle und dem Theater übrig1, nun kann ich doch schließen, daß es nicht so gar arg ist. Ueber ihr allerseitiges Wohlseyn freue ich mich herzlich.
Unter Theater ist nur in der Hoffnung da; die Vorsteher der Steinmühle stehen mit einem H. Opitz und noch einer Direktrize in Unterhandlung, aber in keiner von beyden Truppen soll nach der Versicherung Bärwolfs eine Sängerin des Nahmens seyn. Ich habe indeß den Brief zurück behalten; falls sie erscheinen(?) sollte. So bald dieser Fall eintritt, werde ich Ihnen Nachricht davon geben.
Haben Sie die Gefälligkeit ihrer ganzen Familie meine herzlichsten Grüße zu sagen, auch H. u. Fr. von Malsburg so wie der verehrten Familie Bauer meine Ergebenheit zu bezeigen. Reisen Sie noch nach Frankfurt? Freund Bärwolf, der eben bey mir ist, läßt sich ihrem und Aller geneigten Andenken empfehlen. Leben Sie wohl!

Schade

Gotha
während der Amtskriche
am Festtage des Raths-
regierungswechsels.
den 19 Oct. 1823.

Die Truppe aus Cöthen sollte hier spielen, mußte aber diese Anstellung aufgeben und nach Cöthen zurück kehren, ist Dem. Ernes(???) bey dieser Truppe so wäre es wohl am besten dorthin zu schreiben.

Autor(en): Schade, Johann Gottfried
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Ernes(?) (Sängerin)
Feige, Karl
Opitz (Theaterdirektor)
Wiele, Adolph
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Gotha
Kassel
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Theater in der Steinmühle <Gotha>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1823101939

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Spohr an Schade. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schade an Spohr, 20.12.1823.

[1] „übrig“ über der Zeile eingefügt.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (13.02.2018).