Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Leipzig 17 Sept. 1823

Werthester Freund

hierbei empfangen Sie die so eben fertig gewordenen
      # Ouverture zu Faust O. 60
      # Quattuor brill. O. 61.
ich wünsche daß die Ausgaben zu Ihrer Zufriedenheit sein mögen.
Dies neue Quartett soll sehr schön aber auch erbärmlich schwer sein, nun wenn sich die Liebhaber damit geplagt haben, so werden Sie schon sorgen, daß sie wieder etwas bekommen was ihnen nicht so sauer wird.
Ich habe jetzt 3 Violinquartetten von Ries bekommen gehört habe ich sie noch nicht, Ries empfiehlt mir solche aber als sehr gefällig, also etwas für Dillettanten.
Auch Freund B. Romberg hat mir wieder ein neues Violinquartett gemacht, welches mir namentlich wegen dem Violoncellisten sehr lieb ist.
In einigen Tagen verlasse ich nun meine Landwohnung und habe nun einen langweiligen Sommer überstanden, wer weiß ob der Winter nicht1 noch mehr öde für mich sein wird und was mir während demselben begegnen kann, indeß ich gehe ihm diesmal eben so willig entgegen als ich sonst das Landleben ungern verließ, denn für mich ist jetzt nirgends viel Amusement mehr zu hoffen.
Sie werden nun wohl in Ihrer neuen Behausung eingewohnt sein, wohl Ihnen daß Sie in den heimelichen Winterabenden mitten unter den Ihrigen sitzen und Ihr Haus ordentlich genießen können.
Empfehlen Sie mich Ihrer werthen Familie und lassen Sie wieder einmal etwas von sich hören

Ihren wahren Freund
Peters.

Autor(en): Peters
Peters, Carl Friedrich
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Ries, Ferdinand
Romberg, Bernhard
Erwähnte Kompositionen: Ries, Ferdinand : Quartette, Vl 1 2 Va Vc, op. 126
Romberg, Bernhard : Quartette, Vl 1 2 Va Vc, op. 39
Spohr, Louis : Faust
Spohr, Louis : Quartette, Vl 1 2 Va Vc, op. 61
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1823091750

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Peters an Spohr, 18.07.1823. Spohr beantwortete diesen Brief am 04.10.1823.

[1] Hier gestrichen: „noch“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (21.12.2016).