Autograf: Privatbesitz
Druck 1: O[tto] L[essmann], „Ein bisher ungedruckter Brief Beethoven‘s“, in: Allgemeine Musikzeitung 21 (1894), S. 663
Druck 2: Richard Batka, „Zur Geschichte der Melusine“, in: Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft 8 (1898), S. 260-267, hier S. 261 (teilweise)
Druck 3: W[olfgang] A[lexander] Thomas-San-Galli, Ludwig van Beethoven, München 1913, S. 386f. (7. Aufl. 1920, S. 386f.)
Druck 4: Max Unger, „Auf Beethoven-Spuren IV. Zur Jahrhundertfeier der Missa Solemnis und der Neunten Symphonie“, in: Neue Musik Zeitung 45 (1925), S. 139-142, hier S. 142
Druck 5: The Letters of Beethoven, hrsg. v. Emily Anderson, Bd. 3, London 1961, S. 1088f. (engl. Übers.)
Druck 6: Roland Folter, „Ludwig van Beethoven und Louis Spohr“, in: Neue Zeitschrift für Musik 127 (1966), S. 50-54, hier S. 52f.
Druck 7: Ludwig van Beethoven, Briefwechsel Gesamtausgabe, hrsg. v. Sieghard Brandenburg, Bd. 5, München 1996, S. 228f.
Herrn Louis Spohr
berühmt. Compositeur
P.T.
Cassel.
Baden am 17. 7br1 1823.
Mein sehr werther Freund!
Es war mir sehr angenehm, daß Sie mich auf mein Schreiben2 sogleich mit einer Antwort beehrten. Was den berührten Punkt mit der Messe anbelangt, so erinnere ich mich, das Jemand mir sagte, man solle keine Einladung an Hessen-Cassel ergehn lassen, weil er überzeugt war, man würde dergleichen nicht annehmen. So viel ich weiß, ist gar keine abgegeben worden. Hauser brachte mich in dieser Rücksicht auf andere Gedanken. Da ich durch ihn wahrnahm, daß meine Werke nicht ganz unbekannt in Cassel seyen, schöpfte ich Hoffnung, daß vielleicht doch Se. Churfürstliche Durchlaucht auch meine Einladung genehmigen würde, da unter der Zahl meiner hohen Pränumeranten selbst der Kaiser v. Russland, der König v. Frankreich, der König v. Preußen etc. sich befinden. Schon mehrmal fragte ich bey der Hessischen Gesandschaft an, allein jedesmal war niemand zugegen, sondern man sagte mir, daß sich Alles auf dem Lande befände. Da ich aber jetzt meiner Gesundheit wegen in Baden bin, so ist es sehr beschwerlich, diese Einladung durch die Gesandschaft zu befördern. Ich hielt es daher für das Beste, Ihnen gerade dieselbe zuzuschicken, und wage es, durch Sie, den H. Geheimen Cabinets-Rath Rivalier zu bitten, dieselbe Sr. Churfürstlichen Durchlaucht einzuhändigen. Ich werde selbem H. Gh. Rth. später schriftlich für diese Gefälligkeit danken. –
Meine Gesundheit war noch nicht in bestem Stande, als Hauser mich besuchte. Ich kam sehr übel hierher, doch geht es nun schon besser als früher; auch mein Augenübel ist auf dem Wege der Besserung. –
Hinsichtlich Ihrer Anfrage wegen meiner Oper ist es wahr, daß Grillparzer ein Buch für mich geschrieben hat3; auch habe ich schon etwas angefangen; meiner Kränklichkeit wegen blieben aber mehrere andere Werke liegen, welche ich jetzt fortsetzen muß. Alsdann werde ich sogleich die Oper wieder vornehmen, und Ihnen von dem Erfolge Nachricht geben.
Hauser sagte mir, daß Sie Doppelquartetten geschrieben, welches ich mit Freude vernommen, und welches auch gewiß dem musikalischen Publikum sehr erwünscht ist. Mit eben so großen Vergnügen ersehe ich aus Ihrem Briefe, daß Sie mit Ihrer Familie, der ich mich bestens empfehle, in ländlicher Stille leben. Es ist mein sehnlichster Wunsch, auch dasselbe erreichen zu können. Leider aber hat es meine Lage bis jetzt nicht zugelassen. Indem ich Ihnen alles Gute und Ersprießliche wünsche, empfehle ich mich Ihren freundschaftlichen Gesinnungen, und bin wie immer
Ihr Freund u. Kunstgenosse,
Beethoven
P.S.
Ich bitte nur zu besorgen, daß ich bald Antwort erhalte. Die Sache sieht zwar übrigens von Aussen sehr glänzend aus, hat aber auch ihre Schwierigkeiten; die Auslagen für die Copiatur haben meine Erwartungen weit überstiegen. Ich bitte nochmals dringend um baldige Antwort.3E Damit übrigens kein Mißtrauen herrsche, wird das Exemplar gegen Empfang des Honorars bei der Churhessischen Gesandschaft abgegeben, da dieß die Anzahl der Pränummeranten zuläßt, welche, wenn nicht groß, doch hinlänglich ist, um schon ein Exemplar absenden zu können. Das Honorar ist 50 #4
Autor(en): | Beethoven, Ludwig van |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Hauser, Franz Rivalier von Meysenbug, Carl Wilhelm II. Hessen-Kassel, Kurfürst |
Erwähnte Kompositionen: | Beethoven, Ludwig van : Missa solemnis |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1823091743 https://bit.ly/ |
Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Spohr an Beethoven.
Druck 1 gibt zum Verbleib des Autografs an: „Das Original dieses Briefs befindet sich im Besitz des Herrn Siegfried Ochs in Berlin, und stammt aus dem Nachlaß des Adressanten, des Kasseler Generalmusikdirektors Louis Spohr. Der Text des Briefes ist nach einem Diktat Beethoven‘s vermuthlich von Schindler geschrieben, der Brief aber eigenhändig von diesem unterzeichnet. Schindler hat vielfach in jener Zeit, der auch der vorliegende Brief entstammt, die Korrespondenz für Beethoven geführt.“
Druck 2 ediert offensichtlich nach Druck 1, wie aus der falschen Datierung auf Februar folgt, Drucke 6 und 7 nennen Druck 3 als Vorlage. Druck 5 gibt als Quelle an „MS in the possession of the Spohrgesellschaft, Cassel“. Vermutlich handelt es sich hier um ein ebenfalls auf Druck 3 zurückgehendes, durch Herfried Homburg vermitteltes Transkript. In Druck 4 heißt es: „Ich bekam ihn leider nie selbst in die Hand und teile ihn deshalb nach zwei früheren Drucken mit“ (ebd., S. 142, Anm. 1). Welche Quelle für Druck 3 zur Verfügung stand, ist unbekannt.
[Ergänzung 28.01.2021: Die Edition folgt hier einem mittlerweile zur Verfügung gestellten Digitalisat des Originals; die früher edierte Fassung ist eine Ebene tiefer erhalten].
[gestrichen 28.01.2021: Daher folgt die Wiedergabe hier weitgehend der vollständigeren Fassung nach Druck 1. Ergänzungen von Druck 1 gegenüber Druck 3 sind mit dreieckigen Klammern < > wiedergegeben; zwei Korrekturen nach Druck 3 gegenüber Druck 1 mit doppelten runden Klammern (( )).]
[1] [gestrichen 28.01.2021: Hier korrigiert nach Druck 3.] Druck 1 transkribiert „Fbr.“ [gestrichen 28.01.2021: vielleicht eine Fehllesung von „7br.“.]
[2] Beethoven an Spohr, 27.07.1823.
[3] Conradin Kreutzer teilte Spohr am 06.09.1823 mit, Beethoven schreibe gerade Die schöne Melusine von Grillparzer. Nachdem Beethoven die Komposition aufgab, vertonte Kreutzer dieses Libretto selbst.
[3E] Hier weitgehend unleserlich zwei Zeilen gestrichen; es scheint sich um den Inhalt der folgenden Zeilen zu handeln.
[4] [gestrichen 28.01.2021: Hier korrigiert nach Druck 3;] Druck 1 transkribiert hier „Duk.“.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (10.05.2019).
<Herrn Louis Spohr
berühmter Compositeur
P.T.
Cassel.>
Baden am 17. ((Sptbr.)) 1823.
Mein sehr werther Freund!
Es war mir sehr angenehm, dass Sie mich auf mein Schreiben sogleich mit einer Antwort beehrten. Was den berührten Punkt mit der Messe anbelangt, so erinnere ich mich, das Jemand mir sagte, man solle keine Einladung an Hessen-Cassel ergehn lassen, weil er überzeugt war, man würde dergleichen nicht annehmen. So viel ich weiß, ist gar keine abgegeben worden. Hauser brachte mich in dieser Rücksicht auf andere Gedanken. Da ich durch ihn wahrnahm, dass meine Werke nicht ganz unbekannt in Cassel seyen, schöpfte ich Hoffnung, dass vielleicht doch Se. Churfürstliche Durchlaucht auch meine Einladung genehmigen würde, da unter der Zahl meiner hohen Pränumeranten selbst der Kaiser v. Russland, der König von Frankreich, der König von Preußen etc. sich befinden. Schon mehrmal fragte ich bey der Hessischen Gesandschaft an, allein jedesmal war niemand zugegen, sondern man sagte mir, daß sich Alles auf dem Lande befände. Da ich aber jetzt meiner Gesundheit wegen in Baden bin, so ist es sehr beschwerlich, diese Einladung durch die Gesandschaft zu befördern. Ich hielt es daher für das Beste, Ihnen gerade dieselbe zuzuschicken, und wage es, durch Sie, den H. Geheimen Cabinets-Rath Rivalier zu bitten, dieselbe Sr. Churfürstlichen Durchlaucht einzuhändigen. Ich werde selbem H. Gh. Rth. später schriftlich für diese Gefälligkeit danken. -
Meine Gesundheit war noch nicht in bestem Stande, als Hauser mich besuchte. Ich kam sehr übel hierher, doch geht es nun schon besser als früher; auch mein Augenübel ist auf dem Wege der Besserung. -
Hinsichtlich Ihrer Anfrage wegen meiner Oper ist es wahr, daß Grillparzer ein Buch für mich geschrieben hat; auch habe ich schon etwas angefangen; meiner Kränklichkeit wegen blieben aber mehrere andere Werke liegen, welche ich jetzt fortsetzen muß. Alsdann werde ich sogleich die Oper wieder vornehmen, und Ihnen von dem Erfolge Nachricht geben.
Hauser sagte mir, daß Sie Doppelquartetten geschrieben, welches ich mit Freude vernommen, und welches auch gewiß dem musikalischen Publikum sehr erwünscht ist. Mit eben so großen Vergnügen ersehen ich aus Ihrem Briefe, daß Sie mit Ihrer Familie, der ich mich bestens empfehle, in ländlicher Stille leben. Es ist mein sehnlichster Wunsch, auch dasselbe erreichen zu können. Leider aber hat es meine Lage bis jetzt nicht zugelassen. Indem ich Ihnen alles Gute und Ersprießliche wünsche, empfehle ich mich Ihren freundschaftlichen Gesinnungen, und bin wie immer
Ihr Freund u. Kunstgenosse,
Beethoven
P.S.
Ich bitte nur zu besorgen, dass ich bald Antwort erhalte. Die Sache sieht zwar übrigens von Aussen sehr glänzend aus, hat aber auch ihre Schwierigkeiten; die Auslagen für die Copiatur haben meine Erwartungen weit überstiegen. Ich bitte nochmals dringend um baldige Antwort. Damit übrigens kein Mißtrauen herrsche, wird das Exemplar gegen Empfang des Honorars bei der Churhessischen Gesandschaft abgegeben, da dieß die Anzahl der Pränummeranten zuläßt, welche, wenn nicht groß, doch hinlänglich ist, um schon ein Exemplar absenden zu können. Das Honorar ist 50 ((#)).
Herrn Louis Spohr
berühmter Compositeur
P.T.
Cassel.
Baden am 17. Fbr. 1823.
Mein sehr werther Freund!
Es war mir sehr angenehm, dass Sie mich auf mein Schreiben sogleich mit einer Antwort beehrten. Was den berührten Punkt mit der Messe anbelangt, so erinnere ich mich, das Jemand mir sagte, man solle keine Einladung an Hessen-Cassel ergehn lassen, weil er überzeugt war, man würde dergleichen nicht annehmen. So viel ich weiß, ist gar keine abgegeben worden. Hauser brachte mich in dieser Rücksicht auf andere Gedanken. Da ich durch ihn wahrnahm, dass meine Werke nicht ganz unbekannt in Cassel seyen, schöpfte ich Hoffnung, dass vielleicht doch Se. Churfürstliche Durchlaucht auch meine Einladung genehmigen würde, da unter der Zahl meiner hohen Pränumeranten selbst der Kaiser v. Russland, der König von Frankreich, der König von Preußen etc. sich befinden. Schon mehrmal fragte ich bey der Hessischen Gesandschaft an, allein jedesmal war niemand zugegen, sondern man sagte mir, daß sich Alles auf dem Lande befände. Da ich aber jetzt meiner Gesundheit wegen in Baden bin, so ist es sehr beschwerlich, diese Einladung durch die Gesandschaft zu befördern. Ich hielt es daher für das Beste, Ihnen gerade dieselbe zuzuschicken, und wage es, durch Sie, den H. Geheimen Cabinets-Rath Rivalier zu bitten, dieselbe Sr. Churfürstlichen Durchlaucht einzuhändigen. Ich werde selbem H. Gh. Rth. später schriftlich für diese Gefälligkeit danken. -
Meine Gesundheit war noch nicht in bestem Stande, als Hauser mich besuchte. Ich kam sehr übel hierher, doch geht es nun schon besser als früher; auch mein Augenübel ist auf dem Wege der Besserung. -
Hinsichtlich Ihrer Anfrage wegen meiner Oper ist es wahr, daß Grillparzer ein Buch für mich geschrieben hat; auch habe ich schon etwas angefangen; meiner Kränklichkeit wegen blieben aber mehrere andere Werke liegen, welche ich jetzt fortsetzen muß. Alsdann werde ich sogleich die Oper wieder vornehmen, und Ihnen von dem Erfolge Nachricht geben.
Hauser sagte mir, daß Sie Doppelquartetten geschrieben, welches ich mit Freude vernommen, und welches auch gewiß dem musikalischen Publikum sehr erwünscht ist. Mit eben so großen Vergnügen ersehen ich aus Ihrem Briefe, daß Sie mit Ihrer Familie, der ich mich bestens empfehle, in ländlicher Stille leben. Es ist mein sehnlichster Wunsch, auch dasselbe erreichen zu können. Leider aber hat es meine Lage bis jetzt nicht zugelassen. Indem ich Ihnen alles Gute und Ersprießliche wünsche, empfehle ich mich Ihren freundschaftlichen Gesinnungen, und bin wie immer
Ihr Freund u. Kunstgenosse,
Beethoven
P.S.
Ich bitte nur zu besorgen, dass ich bald Antwort erhalte. Die Sache sieht zwar übrigens von Aussen sehr glänzend aus, hat aber auch ihre Schwierigkeiten; die Auslagen für die Copiatur haben meine Erwartungen weit überstiegen. Ich bitte nochmals dringend um baldige Antwort. Damit übrigens kein Mißtrauen herrsche, wird das Exemplar gegen Empfang des Honorars bei der Churhessischen Gesandschaft abgegeben, da dieß die Anzahl der Pränummeranten zuläßt, welche, wenn nicht groß, doch hinlänglich ist, um schon ein Exemplar absenden zu können. Das Honorar ist 50 Duk.
Baden am 17 Sptbr. 1823.
Mein sehr werter Freund!
Es war mir sehr angenehm, dass Sie mich auf mein Schreiben sogleich mit einer Antwort beehrten. Was den berührten Punkt mit der Messe anbelangt, so erinnere ich mich, das Jemand mir sagte, man solle keine Einladung an Hessen-Cassel ergehn lassen, weil er überzeugt war, man würde dergleichen nicht annehmen. So viel ich weiss, ist gar keine abgegeben worden. Hauser brachte mich in dieser Rücksicht auf andere Gedanken. Da ich durch ihn wahrnahm, dass meine Werke nicht ganz unbekannt in Cassel seien, schöpfte ich Hoffnung, dass vielleicht doch Se. Churfürstliche Durchlaucht auch meine Einladung genehmigen würde, da unter der Zahl meiner hohen Pränumeranten selbst der Kaiser v. Russland, der König v. Frankreich, der König v. Preussen etc. sich befinden. Schon mehrmal fragte ich bei der Hessischen Gesandschaft an, allein jedesmal war niemand zugegen, sondern man sagte mir, dass sich Alles auf dem Lande befände. Da ich aber jetzt meiner Gesundheit wegen in Baden bin, so ist es sehr beschwerlich, diese Einladung durch die Gesandschaft zu befördern. Ich hielt es daher für das Beste, Ihnen gerade dieselbe zuzuschicken, und wage es, durch Sie, den H. Geheimen Cabinet‘‘s Rat Rivalier zu bitten, dieselbe Sr. Churfürstlichen Durchlaucht einzuhändigen. Ich werde selbem H. Gh. Rt. später schriftlich für diese Gefälligkeit danken. -
Meine Gesundheit war noch nicht in bestem Stande, als Hauser mich besuchte. Ich kam sehr übel hierher, doch geht es nun schon besser als früher; auch mein Augenübel ist auf dem Wege der Besserung.
Hinsichtlich Ihrer Anfrage wegen einer Oper ist es wahr, dass Grillparzer ein Buch für mich geschrieben hat; auch habe ich schon etwas angefangen; meiner Kränklichkeit wegen blieben aber mehrere andere Werke liegen, welche ich jetzt fortsetzen muss. Alsdann werde ich sogleich die Oper wieder vornehmen, und Ihnen von dem Erfolge Nachricht geben.
Hauser sagte mir, dass Sie Doppelquartetten geschrieben, welches ich mit Freude vernommen, und welches auch gewiss dem musikalischen Publikum sehr erwünscht ist. Mit eben so grossen Vergnügen ersehen ich aus Ihrem Briefe, dass Sie mit Ihrer Familie, der ich mich bestens empfehle, in ländlicher Stille leben. Es ist mein sehnlichster Wunsch, auch dasselbe erreichen zu können. Leider aber hat es meine Lage bis jetzt nicht zugelassen. Indem ich Ihnen alles Gute und Erspriessliche wünsche, empfehle ich mich Ihren freundschaftlichen Gesinnungen, und bin wie immer
Ihr Freund u. Kunstgenosse,
Beethoven
P.S.
Ich bitte nur zu besorgen, dass ich bald Antwort erhalte. Die Sache sieht zwar übrigens von Aussen sehr glänzend aus, hat aber auch ihre Schwierigkeiten; die Auslagen für die Copiatur haben meine Erwartungen weit überstiegen. Ich bitte nochmals dringend um baldige Antwort. Damit übrigens kein Misstrauen herrsche, wird das Exemplar gegen Empfang des Honorars bei der Churhessischen Gesandschaft abgegeben, da dies die Anzahl der Pränummeranten zulässt, welche, wenn nicht groß, doch hinlänglich ist, um schon ein Exemplar absenden zu können. Das Honorar ist 50 #.