Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,47

Herrn
Herrn Wilhelm Speyer
Wohlgeb.
Offenbach a/m


Cassel den 4ten Juli
23.

Geliebter Freund,

Zuerst meinen besten Dank für die promte Einlösung des Wechsels. Ich habe nun alles bezahlt und bin noch immer so froh über mein neues Eigenthum. In 8 Tagen werden wir es beziehen. Es ist ein wahres Schmuckstückchen und wird Ihnen gefallen.
Halten Sie nur ja Wort und kommen Sie zum 28sten hieher. Die beyden Grund von Hamburg1 und Meinigen2 werden Sie auch hier treffen und wir wollen recht in der Kunst leben. Daß sie bey uns wohnen versteht sich von selbst. – Die neue Oper wird schon fleißig probirt. Ich hoffe, sie soll mir Freude machen. Im Styl ist sie von den andern sehr verschieden, einfacher, aber wie ich glaube, desto wirksamer. Für den jungen Stiastny kann ich hier nichts thun. Wir haben 5 Violoncellisten im Orchester und ich wüßte ihn nicht einmal zu placiren, wenn man auch wirklich noch jemand engagiren wollte, was übrigens nicht der Fall ist. Sollte eine Vakanz entstehen, so will ich an Ihren Empfohlenen zuerst denken. Ob ich im Herbst, nach unserer Messe, eine Reise nach Frankfurt werde machen können, ist noch nicht entschieden. Sollte man dort die neue Oper geben wollen, so komme ich gewiß. Die herzlichsten Grüße v[on uns] allen an Ihre lieben Angehörigen. Ich und die Meinigen rechnen fest auf die Freude, Sie hier zu sehen. Bis dahin, wie immer der

Ihrige
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Speyer, Wilhelm
Erwähnte Personen: Grund, Eduard
Grund, Wilhelm
Stiastny (Cellist)
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Jessonda
Erwähnte Orte: Frankfurt am Main
Kassel
Erwähnte Institutionen: Hofkapelle <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1823070402

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Speyer an Spohr, 28.06.1823. Speyers Antwortbrief ist derzeit verschollen.

[1] Wilhelm Grund.

[2] Eduard Grund.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (16.02.2016).