Autograf: Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung (D-Dük), Sign. NW 2481/2008

Weimar d. 21ten Feb. 823.
 
Vielgeliebter Freund!
 
Ich hoffe daß Sie wohl nach Kaßel zurück gelangt sind und sich recht wohl befinden; auch mir gehts Gottlob wohl.
In der Charwoche reise ich mit meiner Frau1 nach Holland ab; ich frage hiemit an, ob und was für mich in Kaßel zu thun wäre? denn ich muß zugleich bemerken, daß ich mich nur sehr kurz dort aufhalten kann weil ich sonst zu spät nach Amsterdam anlange; die Sache müßte also schon vorhinein preparirt seyn. Am liebsten wäre es mir, wenn ich nach meiner Ankunft am Hofe spielen könnte, was vielleicht in der Charwoche um so leichter geschehen könnte, da das Theater wahrscheinlich geschlossen ist. –
Ich bitte Sie liebster Freund, sich dießfalls ein wenig zu insinuiren2 und mir freundschaftliche Nachricht darüber zu geben. In der angenehmen Hoffnung Sie bald persönlich zu begrüßen verharre ich
 
Ihr
aufrichtiger Freund
Hummel
 
Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemahlin höchstens.

Autor(en): Hummel, Johann Nepomuk
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Hummel-Roeckel, Elisabeth
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1823022143

Spohr



Der vermutlich letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Hummel, 16.01.1823. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Hummel an Spohr, 23.03.1823.
 
[1] Elisabeth geb. Roeckel.
 
[2] „insinuiren, sich einschmeicheln, beliebt machen; zuflüstern, hinterbringen; Rspr. vorlegen, einhändigen, zustellen“ (Friedrich Erdmann Petri, Gedrängtes Deutschungs-Wörterbuch der unsre Schrift- und Umgangs-Sprache, selten oder öfter entstellenden fremden Ausdrücke, zu deren Verstehn und Vermeiden, 3. Aufl., Dresden 1817, S. 249).
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (20.01.2020).