Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
München den 17. September 1822
Wohlgebohrner
Hochzuverehrender Herr Capellmeister!
Ich habe vor allem für die Verzögerung der Beantwortung Ihres verehrlichen Schreibens vom 8. März abhin(?) um Entschuldigung zu bitten, und gebe mir nunmehr die Ehre, auf dessen Inhalt ganz ergebenst zu erwidern, daß die hiesige Intendanz Ihre auf Treue, und Glauben eines befugten Verkaufsrechtes erworbene Oper = Zemire gewiß nicht zur Darstellung gebracht haben würde, wenn sie die Einsprüche des Herrn Verfassers hätte ahnen können, dessen Reclamationen in öffentlichen Blättern1 ihr ganz unbekannt waren.
Um nun Euerer Wohlgebohrn einen Beweiß sowohl meiner besonderen Werthschätzung als meiner tiefen Achtung für die Rechte des Eigenthums zu geben, werde ich die Theaterkasse anweisen, die verlangten 15 Dukaten für die vorbenannte Oper zu verabfolgen, wonach Euere Wohlgebohrn den Betrag in den nächsten Wochen zu gewärtigen haben.
Ich habe die Ehre, mit vorzüglicher Hochachtung zu seyn.
Euerer Wohlgebohrn
ergebenster Diener
Stich
K. Hoftheaterintendant.
An
des Churhessischen Hofkapellmeisters
und Operndirektors, Herrn Louis Spohr
in Kassel
Autor(en): | Stich, Joseph von |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | |
Erwähnte Kompositionen: | Spohr, Louis : Zemire und Azor |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1822091746 |
Dieser Brief ist die Antwort den derzeit verschollenen Brief Spohr an das Hoftheater in München, 08.03.1822.
Spohr an Wilhelm Speyer, 23.09.1822 zufolge, erhielt Spohr diesen Brief an diesem Tag.
[1] Vgl. Spohrs Erklärung, September 1821.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (14.06.2023).