Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,205

Herrn
Hofkapellmeister Louis Spohr
Cassel
in Hessen.


Offenbach am 7 August
1822.

Theurer Freund!

Empfangen Sie unsern herzlichen Dank für die freundschaftliche Einladung, bei Ihnen abzutreten, Allein einestheils die Ueberzeugung daß wir, bei Ihrer schon so gastlichen Grußgenossenschaft, Veranlassung zu Störung und Unbequemlichkeit geben müssen, anderntheils die Möglichkeit, daß d’Orville mit seiner Tochter mit mir reißst, veranlasst uns, Ihre gütige Einladung abzulehnen. Wir werden demohngeachtet nicht weniger beisammen wohnen. Geben Sie mir nur sogleich in Antwort dieses einen guten Gasthof in Ihrer Nähe auf, denn unsere Ankunft wird früher als Sie denken, erfolgen. – Im September kann ich von hier nicht weg; bis zum 23sten August muß ich wieder hier sein. Wir haben uns daher entschlossen, Donnerstag den 15ten August von hier abzureißen, und 4 Tage nämlich bis zum 21 bei Ihnen zuzubringen. Da wir auf einen Sonntag nämlich den 18 in Cassel sind, so hoffe ich auch eine Oper zu sehen, wo nicht, so trösten wir uns, daß nichts vollkommen ist. Ueberlängst ist das Motif unserer Reise: Sie und die Ihrigen einmal wieder zu sehen. Quartetten werden wir doch jedenfalls machen können. – Sollte also nichts widriges vorfallen, so treffen wir Freitag abend dem 16t bei Ihnen ein. – Ihrer Antwort sehe ich nun umgehend entgegen. – Entschuldigen Sie die schlechte Schrift und das beschmutzte Papier; ich habe mich [in] den Finger geschnitten. Ewig der Ihre

Wm Speyer.

Autor(en): Speyer, Wilhelm
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Orville, Bertha d'
Orville, Philipp d'
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1822080732

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Speyer, 28.07.1822. Spohr beantwortete diesen Brief am 10.08.1822.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (15.02.2016).