Autograf: nicht ermittelt
Abschrift: Bernhard Müller, Die Fürstliche Hofkapelle in Rudolstadt 1683-1854 (Ms.), ca. 1890er Jahre, 1903 erg. durch Oscar Vater, in: Landesarchiv Thüringen - Staatsarchiv Rudolstadt, Bibliothek (D-RUl), Sign. Rf 26-10, hier S. 742f.
Druck: Peter Gülke, Musik und Musiker in Rudolstadt, Rudolstadt 1963, S. 68f.

Cassel, den 19. April 1822.

Geehrter Freund!

Recht sehr würde ich mich freuen, wenn es mir gelänge Sie als Mitglied unserer Kapelle zu gewinnen Sie würden einem Orchester angehören welches bald eines der vorzüglichsten Deutschlands werden wird. Schon jetzt zählt es eine Menge sehr ausgezeichneter Künstler, u. ist bei der starken Besetzung (20 Violinen, 8 Bässe etc.) von imposanter Wirkung! Das Leben hier in Cassel ist angenehm, alle Bedürfnisse, die der Wohnung abgerechnet sind sehr wohlfeil, so daß man hier mit weniger auskommen kann als z.B. in Gotha. Der Arbeit ist auch nicht zuviel, Man hat Zeit genug für sich zu arbeiten, u. Excursionen in die herrliche Umgebung zu machen. Die bis jetzt hier neu engagierten Künstler, 2 Hornisten aus Meiningen1, mein Bruder2 und noch ein Geiger3 haben sämtlich 400 Thaler Gehalt. Ich bin aber autorisiert Ihnen Engagement auf Lebenszeit mit Rescript u. mit 500 Thalern Gehalt und Entschädigung der Reisekosten anzutragen. Sind Sie gesonnen der unsrige zu werden, so haben Sie die Güte es mir so bald als möglich zu melden, zugleich wie bald Sie hier wohl antreten könnten. Daß es Ihnen nie gereuen werde hierher gekommen zu sein, glaube ich Ihnen verbürgen zu können.
Mit vorzügl. Freundschaft u. Hochachtung stets der Ihrige
gez. Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Müller, Friedrich
Erwähnte Personen: Hildebrand, Friedrich Christian
Schröder, Martin
Spohr, Ferdinand
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Gotha
Kassel
Erwähnte Institutionen: Hofkapelle <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1822041913

Spohr



Der letzte überlieferte Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Müller, 06.04.1822. Müller beantwortete diesen Brief am 01.05.1822.

[1] Friedrich Christian Hildebrandt und Martin Schröder.

[2] Ferdinand Spohr.

[3] Noch nicht ermittelt.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (10.10.2017).