Autograf: Kunstsammlungen der Veste Coburg (D-Cv), Sign. Bd.5,2/1121

Cassel den 13ten Februar
22.

Hochverehrter Freund,

Recht sehr soll es mich freuen wenn Ihre Direktion auch meine Oper Faust in Scene setzt und ich werde ihr den Ankauf derselben auf alle Art erleichtern. Wenn sie die Abschrift des Buchs und der Partitur in Braunschweig auf ihre Kosten besorgen lässt, so setze ich das Honorar auf 18 Dukaten in Golde fest.1 Da ich meine Bücher und Musikalien noch sämtlich in Dresden habe, wo auch meine Familie sich noch befindet, so bin ich außer Stande Ihnen Ihrem Wunsche gemäß das Buch der Oper heute mitzuschicken. Ich werde aber noch mit heutiger Post meiner Frau den Auftrag geben, es von Dresden aus direkt nach Braunschw. an Herrn Dr. Klingemann zu senden.2
Indem ich mich Ihrer ferneren Freundschaft empfehle verharre ich mit ausgezeichnester Hochachtung ganz

der Ihrige
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Hoftheater
Wiedebein, Gottlob
Erwähnte Personen: Klingemann, August
Spohr, Dorette
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Faust
Erwähnte Orte: Braunschweig
Dresden
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1822021314

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief des Braunschweiger Nationaltheaters an Spohr. Da der Brief offensichtlich nicht an den Intendaten August Klingemann gerichtet ist, könnte der Adressat der Braunschweiger Kapellmeister Gottlob Wiedebein sein. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Wiedebein, 17.10.1825, aus dem sich noch ein vorhergehender, derzeit verschollener Brief von Wiedebein an Spohr erschließen lässt.

[1] Dies entspricht dem Honorar, welches Spohr in seinem Brief vom 15.05.1818 vom Hoftheater Weimar einschließlich Abschrift verlangte. Falls kein Überlieferungsfehler vorliegt, forderte Spohr am gleichen Tag jedoch vom Berliner Theater nicht nur 18, sondern gleich 60 Dukaten.

[2] Vgl. Louis Spohr an Dorette Spohr, 14.02.1822.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (17.11.2016).